Ein gelber Schirm und eine Bassgitarre: Das reichte als Hinweis, um allen Fans von "How I Met Your Mother" am Ende der achten Staffel zu signalisieren, dass sie endlich die titelgebende Mutter zu Gesicht bekommen haben. 184 Folgen lang will Architekt Ted Mosby (Josh Radnor) bereits seinen Kindern erzählen, wie sich die Eltern getroffen haben - doch leider redet Papa länger als ein Politiker um den heißen Brei herum.
Entsprechend groß war die Geheimhaltung am Set, als Cristin Milioti (Leonardo DiCaprios erste Gattin in "The Wolf of Wall Street") der Mutter ein Gesicht gab. "An dem Tag, an dem ich meine Szene gedreht habe, war der Set für Außenstehende gesperrt.

Autoren oder Produzenten ersetzten die Komparsen", erinnert sich die 28-Jährige an den akribisch abgeschirmten Nachtdreh. Dass so viel Geheimniskrämerei nötig war, sagt viel über die Popularität der Sitcom, die sich in neun Jahren vom kaum beachteten Neuling zum weltweiten Phänomen gemausert hat.

Ein Hit beim jungen Publikum

Als sich im Herbst 2005 Radnor, Jason Segel ("Die Muppets"), Alyson Hannigan ("Buffy"), Neil Patrick Harris ("Die Schlümpfe") und Cobie Smulders ("Avengers") zusammentaten, um die sympathischste New Yorker Clique seit "Friends" zu gründen, war die Resonanz zunächst verhalten. Sitcoms galten als totes Genre.

Doch die ungewöhnliche Erzähl­weise mit ihrem schnellen Takt (jede Folge enthält etwa vier Mal so viele Szenen wie normale Sitcoms), den verschachtelten Geschichten und den ständigen Zeitsprüngen traf besonders bei jüngeren Zuschauern einen Nerv.
Bei Pro 7 hat die Serie von Staffel zu Staffel leicht zulegen können - was für funktionierende Mundpropaganda spricht - und erreicht in der Spitze knapp zwei Millionen Junge.

In den USA wurde die hippe Sitcom, in der sich Popstars wie Britney Spears oder Katy Perry ein Stelldichein gaben, für den Rentnersender CBS zum unverzichtbaren Quoten-Jungbrunnen. Das zeigte sich auch bei der letzten Comic-Con in San Diego, als nicht etwa Superhelden oder Zombies gefeiert wurden, sondern die Stars aus "How I Met Your Mother" - ­allen voran der ehemalige Kinderstar Neil Patrick Harris.

24 Folgen, 1 Wochenende

Der 40-Jährige machte den sprücheklopfenden Chauvi Barney Stinson zu einer der legen-"es kommt gleich"-därsten Kultfiguren des Fernsehens. Entsprechend steht er auch in den finalen Folgen im Vordergrund, schließlich spielt die gesamte Staffel - abgesehen von den üb­lichen Zeitsprüngen - am Wochenende der geplanten Hochzeit von Barney und Robin (Smulders). Hier tritt die bisher noch namenlose Mutter als Bassistin der Hochzeitsband auf. Und hier werden die letzten losen Enden der Serie zusammengesponnen.

Denn auch wenn wir die Mutter mittlerweile getroffen haben: Ted und seine Clique haben sie noch immer nicht kennengelernt. Und so dürfen wir uns noch weitere 24 Episoden an der Serie erfreuen, bis ihr Titel in Erfüllung gegangen ist.

How I Met Your Mother
MI, 26.3., Pro7, 20:15 Uhr