Einige nennen sie auch "die deutsche Cate Blanchett", dabei hat sie solche Etiketten gar nicht nötig: Die Berlinerin Ina Weisse füllt ihre Rollen mit eher leisem, sensiblem Spiel und beeindruckt durch unaufdringliche Präsenz.

Auf dem Boulevard sucht man sie vergebens; sie und ihr Ehemann, der Filmemacher Matti Geschonneck ("Boxhagener Platz"), sind an ernsthaften Themen interessiert. Dabei ist Weisse, die oft unterkühlt wirkt, engagiert - und aufrichtig an ihrem Handwerk interessiert: 2002 beendete sie ihr Regiestudium in Hamburg unter Hark Bohm. Ihr Abschlussfilm "Alles anders" wurde unter anderem mit dem First Steps Award prämiert.
Als Schauspielerin sah man sie in den folgenden Jahren in Filmen wie "Sams in Gefahr", "Nichts als Gespenster" nach Judith Hermann, aber auch in TVSerien wie "Doktor Martin" und "Im Namen des Gesetzes". 2008 wurde sie für "Duell in der Nacht" für den Deutschen Fernsehpreis nominiert.

2013 erhielt sie den Preis für ihre Rolle im Vergewaltigungsdrama "Das Ende einer Nacht" (Regie: Matti Geschonneck). 2008 feierte ihr preisgekröntes Langfilmdebüt "Der Architekt" Premiere - ein stark besetztes Familiendrama mit Josef Bierbichler, Sandra Hüller, Sophie Rois und Matthias Schweighöfer.

In "Ich will dich" ist sie selbst die verheiratete Architektin, die an einem ungewöhnlichen Beziehungsmodell "baut", als sie sich ungeahnt heftig in die Nachbarin verliebt. Das Coming-out-Drama von Rainer Kaufmann zeigt die ganze Skala von Zerrissenheit, Unsicherheit, Lust und Eifersucht und verzichtet auf plakative Zurschaustellung.

Ich will Dich
FR 13.2. ARTE 20.15 Uhr