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Das Erste 2015:

Viele interessante Filme, wenig neue Serien

Viele interessante Filme, wenig neue Serien

Nur noch ein Thüringen-"Tatort", noch keinen TV-Krimi mit Makatsch und viele teure Filme versprach ARD-Programmdirektor Volker Herres auf der ARD-Jahrespressekonferenz

Alles eine Frage der Prioritätensetzung, sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres bei der ARD-Jahrespressekonferenz am 15. Januar in Hamburg, zur Frage, warum es in diesem Jahr nicht mehr neue Serien im Ersten geben wird.

Wirklich sind ist nur "Die Vorstadtweiber", eine Co-Produktion mit dem österreichischen Rundfunk ORF, die sehr nach einer Wiener Spielart von "Desperate Housewives" aussieht. "Die Kanzlei" ist quasi eine Fortführung von "Der Dicke", die mit dem Tod von Hauptdarsteller Dieter Pfaff beendet werden musste.

Die dritte Staffel von "Weissensee" schließlich soll Ende September laufen. Die sechs Folgen sollen nicht wie bisher auf sechs Wochen gestreckt werden, sondern an drei aufeinanderfolgenden Abenden in Doppelfolgen laufen.

Nach Ausstrahlung der sechsten Folge steht die komplette Staffel einige Tage in der Mediathek, kann also auch am Stück angesehen werden.
Und das war's an Serien.

In der Entwicklung sind noch die beiden Großprojekte "Berlin Babylon" und "Die Stadt und die Macht". Letztere, ein Projekt von Friedemann Fromm mit Anna Loos in der Hauptrolle, wird frühestens im Frühjahr 2016 laufen, der 25-Millionen-Euro-Koloss "Berlin Babylon" von Tom Tykwer wird wohl noch sehr viel länger dauern.

Momentan werden erst die Drehbücher entwickelt. Und wenn alles abgedreht ist, wird zunächst auf dem Bezahlsender Sky ausgestrahlt, der mitfinanziert hat. Die ARD-Ausstrahlung soll jedoch rasch nach er Pay-TV-Auswertung erfolgen, sagte Herres.

Aber das ist bisher noch Zukunftsmusik. Die derzeitige Priorität der ARD liegt ganz klar auf den Fernsehfilmen und Reihen. 79 neue Filme werden 2015 in der ARD laufen. Neben "Eventfilmen" wie "Der blinde Fleck - Das Oktoberfestattentat" und dem bewegenden "Nackt unter Wölfen" über die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald, wirkten besonders interessant die beiden Charly-Hübner-Filme "Vorsicht vor Leuten" und "Der verlorene Bruder" sowie "Emma nach Mitternacht - Der Wolf und die 7 Geiseln" - Start einer Reihe mit Katja Riemann als Radiomoderatorin. Angekündigt wurde auch ein neuer Film mit Franka Potente, der auf Island spielen soll.

Endgültig aufgegeben wird das Erfurter Tatort-Revier. Mit dem Ausstieg von Friedrich Mücke und Alina Levshin ist das Team zerschossen, die Arbeit wird jetzt von den Kollegen Christian Ulmen und Nora Tschirner übernommen, die regelmäßig (zwei Mal im Jahr, "gern auch dreimal, wenn das Geld reicht" - MDR Fernsehspielchefin Jana Brandt) von Weimar aus Verbrecher in ganz Thüringen jagen sollen.

Der lange angekündigte Heike-Makatsch-Tatort aus Freiburg ist auch noch in der Planung. Eine schwere Erkrankung des Drehbuchautoren habe das Projekt verzögert.