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Boxen: Felix Sturm

Einer für alle?

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Gegen Fedor Chudinov kann Felix Sturm am 9. Mai zum fünften Mal in seiner Karriere Weltmeister werden Imago

Am 9. Mai überträgt Sat.1 den WM-Kampf zwischen Felix Sturm dem russischen Titelträger Fedor Chudinov (ab 22.25 Uhr). Aber Sturms Tage im Free-TV könnten gezählt sein - schon gegen Arthur Abraham winkt ein Pay-per-View-Testballon.

Als Sky noch Premiere hieß und Mike Tyson eine große Nummer im Ring war, zeigte das deutsche Pay-TV die erste Pay-per-View-Boxübertragung seiner Geschichte. Mit beachtlichem Erfolg: 194 000 Fans waren bereit, 15 Euro (Frühbu­cher: 10 Euro) für das exklusive Recht zu bezahlen, Tysons WM-Fight gegen Lennox Lewis am 8. Juni 2002 live zu sehen.

Trotz der vielversprechenden Nachfrage hat sich der Übertragungsweg hierzulande nicht etabliert. Weder Sky noch die Streamingplattform Maxdome mögen auf Anfrage von TV SPIELFILM Zahlen zum Thema Pay-per-View-Boxen herausgeben. Womöglich auch, um Vergleiche mit den USA zu vermeiden, wo am 2. Mai beim Duell Floyd Mayweather Jr. vs. Manny Pacquaio ein Pay-per-View-Rekordumsatz erwartet wird.
Warten auf den Durchbruch
Wenn der deutsche Ex-Champ Felix Sturm eine Woche nach diesem "Kampf des Jahrhunderts" gegen Fedor Chudinov antritt, um zum fünften Mal in seiner Karriere einen WM-Titel zu holen - diesmal im Supermittelgewicht -, ist der finanzielle Rahmen deutlich bescheidener. Der Kampf wird wie gewohnt von Sat.1 im Free-TV übertragen. Aber das muss nicht so bleiben: Sturms bereits avisierter Showdown mit Arthur Abraham gilt als glänzende Gelegenheit, Boxen als Pay-per-View-Angebot in Deutschland doch noch zum Erfolg zu führen.

ProSiebenSat.1- und Maxdome-Geschäftsführer Zeljko Karajica ist zuversichtlich, dass die bei ihm unter Vertrag stehenden Kontrahenten spätestens im Sommer 2016 gegeneinander boxen - und steht einer Pay-per-View-Vermarktung wohlwollend gegenüber. "Sturm gegen Abraham würde sich anbieten, um unser Angebot zu etablieren," sagt der 44-Jährige. Sogar über die Preisgestaltung hat er sich schon Gedanken gemacht, die 25-Euro-Marke würde sicher nicht überschritten werden.

Zum Schnäppchenpreis könnten Fans den Kampf also nicht buchen. Noch steht eine endgültige Entscheidung pro Pay-per-View zwar aus, aber sie wird gewiss nicht unwahrscheinlicher, sollte Sturm gegen Chudinov tatsächlich erneut Weltmeister werden. 

Frank Steinberg