Graffiti polarisieren: was die einen als reinen Vandalismus bezeichnen, sehen die anderen als neue Kunstform, mit der sogar richtig Geld verdient wird. Ende der 1960er Jahre begannen Jugendliche New York flächendeckend mit ihren Namen zu überziehen. Inzwischen findet man die "Schmierereien" auf der ganzen Welt. "Snake 1" ist einer der Pionier*innen unter den Sprayer*innen in New York. Der gut 60-Jährige gilt immer noch als Vorbild für Jugendliche, die mit ihren schwarzen Filzstiften die Gegend markieren. Das Pflaster in New York ist härter geworden, verschmierte U-Bahnen werden sofort aus dem Verkehr gezogen und wer erwischt wird, muss mit Gefängnis rechnen. Doch die Lust am Risiko hält die Sprayer*innen offensichtlich nicht von ihrem illegalen Tun ab. Die isländische Hauptstadt Reykjavik wollte vor einigen Jahren zur graffitifreien Stadt werden. Das Konzept scheiterte. Heute arbeiten die Behörden mit Hausbesitzer*innen und Sprayer*innen zusammen, um die Stadt von ungewollten Schmierereien zu befreien. Einer der Hotspots für Street Art und Graffiti ist Tel Aviv. Hier wurde in den letzten Jahren ein ganzes Quartier bemalt. Die bunt bemalten Häuser in Florentin ziehen Tourist*innen an, die sogar selber zur Spraydose greifen dürfen. Der wohl bekannteste – wenn auch bis heute unerkannte – Sprayer Banksy hinterlässt auf der ganzen Welt seine Spuren. Die Bilder sind zu Ikonen geworden, und Banksy führt uns vor, wie aus Vandalismus hochbezahlte Kunst wird. Sein "Girl with Balloon" brachte an einer Auktion über eine Million Euro und schredderte sich nach dem Zuschlag gleich selber, was es wohl noch wertvoller macht. Jetzt hängt es in einem Museum. In Zukunft werden wohl auch andere Mauer-Bilder in Museen hängen. (Senderinfo)
Info:
- Genre:
- Dokumentation
- Originaltitel:
- Graffiti: Von der Mauer ins Museum
- Land:
- CH
- Jahr:
- 2019
- Länge:
- 35 Min.
- FSK:
- 0 Jahre