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TV-Kritik

Vogel rockt das Haus

Warum niemand Cordula Stratmann in der "Schillerstraße" vermisst

SCHILLERSTRASSE (SAT.1, Samstag, 20.15 Uhr)
Für mich war die Schillerstaße eigentlich immer der Wohnort von Cordula Stratmann, die ich nicht unkomisch finde, aber auf die Dauer ziemlich anstrengend. Deshalb konnte ich mir nicht so recht vorstellen, wie es in dieser fiktiven TV-Wohneinheit ausschauen wird, nachdem die Gesichtsakrobatin ausgezogen ist.
Leider - bei absoluter Wertschätzung von Frau Stratmann - muss ich sagen, dass der Einzug vom Jürgen Vogel dem Format verdammt gut getan hat. Denn der Mann mit dem speziellen Gebiss erwies sich in den bisherigen Folgen als ein Virtuose des Improvisationstheaters. Die gestrige Herrenrunde mit Tetje Mierendorf, Oliver Welke und Sönke Möhring, wo Lisa Feller auf einmal auftaucht, war furios gespielt.
Es war auch prima, dass die üblichen Watschengesichter wie Martin Schneider, Oliver Pocher, Ilka Bessin oder Benhard Hoecker an diesem Abend Pause hatten. Naturereignis Tetje Mierendorf, Vollblutschauspieler Jürgen Vogel und der spontan kaltschnäuzige Oliver Welke rockten die Wohnung nach Belieben und ließen sich auch durch die absurdesten Regieanweisungen nicht irritieren. So lustig kann deutsches Fernsehen sein.

Kai Rehländer