WILLKOMMEN BEI MARIO BARTH (RTL, Freitag, 21.15 Uhr)
Mario Barth gefällt mir am besten, wenn er durch die Republik tourt und jeden Abend in einem anderen Stadion seine ein bis zwei Witze erzählt. Dann gibt es einmal im Jahr ein gigantomanisches "Haste-Nich-Gesehen"-Olympiastadion-Programm, das dann in der Glotze übertragen wird. Und ansonsten ist er ist nur bei den üblichen Blue-Box-Einsätzen bei irgendwelchen beknackten Chartshows zu sehen.
Jetzt hat der Witzeerzähler und Ex-Cluburlaubs-Animateur mal wieder eine eigene Show auf RTL. Dort empfing er gestern Abend andere Comedians (Kaya Yanar und Dieter Nuhr), die mühelos auf sein Niveau abrutschten. Dann sang Silbermond noch Modern Talkings "Cherry Cherry Lady", Mario Barth besuchte seinen Namensvetter, den Promi-Tätowierer Mario Barth, in Hollywood und der Scherzkeks stieg in das Big-Brother-Haus ein, nachdem ihm der Security-Affe nicht reinlassen wollte. Dieser Einbruch wirkte ausgesprochen gestellt. Barth wurde von den Insassen fast so herzlich aufgenommen wie früher einmal Guido Westerwelle von der Spaßpartei und er passte sich genau so gut dem dort herrschenden Niveau an. Leider wurde er wieder aus dem TV-Knast raus gelassen.
Es gab rein nichts Neues außer einer zäh erzählten Eröffnungs-Stand-Up. Auch das Beinenthaarenlassen kannte man irgendwie von Elton und Simon. Das ZDF zeigte gestern eine Doku, die sich mit der Frage beschäftigte, warum die Menschen im Ausland davon ausgehen, dass die Deutschen keinen Humor haben? Die Antwort lieferte "Willkommen bei Mario Barth".
Kai Rehländer
Kai Rehländer