EINE BEGEGNUNG MIT MARCEL REICH-RANICKI (ARD, Mittwoch, 21.45 Uhr)

Gut gespielt, eine ergreifende Geschichte aus einer unvorstellbaren Zeit, in stimmigen Bildern und einer beklemmenden Atmosphäre. Natürlich war auch die Verfilmung von Marcel Reich-Ranickis "Mein Leben" hervorragend. Es ist wichtig, dass Geschichten, die vor dem Hintergrund des Nazi-Terrors spielen, immer wieder erzählt werden. Das machte dieser Film auf beeindruckende Art und Weise.

Leider kommt dabei die Rolle des Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki zu kurz. Es ist nur zu erahnen, was aus dem jungen, intelligenten und couragierten Mann mal wird, der von Matthias Schweighöfer sehr eindringlich verkörpert wird. Der bedeutende Literaturkritiker, der deutsche Bücherpapst schlechthin, wurde im Anschluss in der Doku "Eine Begegnung mit Marcel Reich-Ranicki" gewürdigt. Seine grandiosesten Momente wurden als Filmdokument gezeigt: In der legendären "Gruppe 47", im Zwiegespräch mit Günther Grass oder im "Literarischen Quartett". Das war ganz große Unterhaltung.

Es war eine weise Entscheidung des TV-Film-Regisseurs das Menschenschicksal wichtiger zu nehmen als die spätere Rolle als Literaturkritiker. Denn einen Marcel Reich-Ranicki kann niemand anders darstellen als er selbst. Das hat diese Dokumentation sehr unterhaltsam bewiesen.


Kai Rehländer

ANSCHALTEN: Underdog HSV beim Milliardärsclub ManCity (Sat.1, 20.15 Uhr).

ABSCHALTEN: Otti Fischer als Pfarrer Braun (ARD, 20.15 Uhr) ist TV-Magerkost

AUFNEHMEN: Der verbotene Schlüssel (Vox, 22.05) Kate Hudson und der Hoodoo-Zauber

GÄSTETOPS: Lafos Heimchen Christa Müller bei Maybrit Illner (ZDF, 22.15 Uhr)

QUOTENTOPS: 4,69 Mio bei Zwegats Proletenvorführen (Raus aus den Schulden)