Alle Jahre wieder zeigt das ZDF zum Jahresanfang einen aufwendig gemachten und mit Gebührengeldern üppig finanzierten Mehrteiler. Sternstunden des Fernsehens wie "Der große Bellheim" oder "Der Schattenmann" von Dieter Wedel waren darunter, aber auch schwülstige Dramolette wie "Die Patriarchin" oder "Afrika, mon Amour" mit Iris Berben.
Nun soll Alexandra Neldel, seit dem Sat.1-Erfolg "Verliebt in Berlin" bei den Jüngeren ein Star, dem ZDF und seiner traditionell älteren Zielgruppe frische Quoten bringen.
Bilder Die Rebellin
Die Rebellin - ZDF, Mo./Mi./So., 5./7./11.1.2009, 20. 15 Uhr: Hier vormerken!
Ein sorgsam vorbereiteter Schritt, um das Etikett "Seniorensender" loszuwerden - sollte man meinen. Von wegen. Der 7,5 Millionen Euro teure Dreiteiler "Die Rebellin" wurde mit heißer Nadel gestrickt. Zwar gab es schon Mitte 2007 die Grundidee, die Geschichte einer jungen Frau zu erzählen, die sich in Nachkriegsdeutschland in der von Männern dominierten Welt der TV-Technik durchsetzt, aber die Entscheidung, das Drehbuch zu entwickeln, fiel beim ZDF erst Monate später.
"Von diesem Moment bis zur Fertigstellung des Films hatten wir ein knappes Dreivierteljahr Zeit", sagt Produzentin Susanne Freyer. "Das sind mindestens drei Monate zu wenig, aber wenn man von einem Sender ein solches Budget bekommt, kann man es sich einfach nicht leisten, Nein zu sagen." So ging das Team unter erschwerten Bedingungen an den Start. Alexandra Neldel sagte zu, obwohl gerade mal der erste von drei Teilen geschrieben war und sie nur grob wusste, wohin sich ihre Figur Lena entwickeln würde.
Der Drehplan musste den Verpflichtungen der in buchstäblich letzter Sekunde engagierten Darsteller angepasst werden. Und während in Tschechien längst gedreht wurde, schwitzten die Autoren noch über dem Drehbuch zu Teil drei.
Im Film hat die hektische Produktion ein paar Ungereimtheiten und holprige Dialoge hinterlassen. Doch vier überzeugende Jungdarsteller (neben Neldel Anna Fischer, David Rott und Sebastian Bezzel) verleihen der Story durchaus Charme und Tempo. Und den Bildern und Dekors sieht man die Euro-Millionen zumindest an, die "Die Rebellin" verbraucht hat.
Inhalt:
Im Bombenhagel der letzten Kriegstage stirbt ihr Vater. Von ihm hat Lena Berkow (Alexandra Neldel) das Technikgenie geerbt und einen Traum: Amerika! Jahre später sind Lena, ihre kranke Mutter Hilde (Saskia Vester) und Schwester Betty (Anna Fischer) noch immer nur Flüchtlinge auf einem Hof bei Fürth. Aber Lena gibt nicht auf. Sie sucht den Fabrikanten Sattler (Friedrich von Thun), der ihrem Vater eine Erfindung abgekauft hatte. Dann lernt sie den forschen Hans (David Rott) kennen ...
"Die Rebellin" ist eine aufwendige Rückschau auf die 50er-Jahre. Ohne falsches Pathos, scheinbar ganz lebensnah. Kleiner Wermutstropfen: Der Dreiteiler hätte straffer erzählt sein können.
S. Sturm
Nun soll Alexandra Neldel, seit dem Sat.1-Erfolg "Verliebt in Berlin" bei den Jüngeren ein Star, dem ZDF und seiner traditionell älteren Zielgruppe frische Quoten bringen.
Bilder Die Rebellin
Die Rebellin - ZDF, Mo./Mi./So., 5./7./11.1.2009, 20. 15 Uhr: Hier vormerken!
Ein sorgsam vorbereiteter Schritt, um das Etikett "Seniorensender" loszuwerden - sollte man meinen. Von wegen. Der 7,5 Millionen Euro teure Dreiteiler "Die Rebellin" wurde mit heißer Nadel gestrickt. Zwar gab es schon Mitte 2007 die Grundidee, die Geschichte einer jungen Frau zu erzählen, die sich in Nachkriegsdeutschland in der von Männern dominierten Welt der TV-Technik durchsetzt, aber die Entscheidung, das Drehbuch zu entwickeln, fiel beim ZDF erst Monate später.
"Von diesem Moment bis zur Fertigstellung des Films hatten wir ein knappes Dreivierteljahr Zeit", sagt Produzentin Susanne Freyer. "Das sind mindestens drei Monate zu wenig, aber wenn man von einem Sender ein solches Budget bekommt, kann man es sich einfach nicht leisten, Nein zu sagen." So ging das Team unter erschwerten Bedingungen an den Start. Alexandra Neldel sagte zu, obwohl gerade mal der erste von drei Teilen geschrieben war und sie nur grob wusste, wohin sich ihre Figur Lena entwickeln würde.
Der Drehplan musste den Verpflichtungen der in buchstäblich letzter Sekunde engagierten Darsteller angepasst werden. Und während in Tschechien längst gedreht wurde, schwitzten die Autoren noch über dem Drehbuch zu Teil drei.
Im Film hat die hektische Produktion ein paar Ungereimtheiten und holprige Dialoge hinterlassen. Doch vier überzeugende Jungdarsteller (neben Neldel Anna Fischer, David Rott und Sebastian Bezzel) verleihen der Story durchaus Charme und Tempo. Und den Bildern und Dekors sieht man die Euro-Millionen zumindest an, die "Die Rebellin" verbraucht hat.
Inhalt:
Im Bombenhagel der letzten Kriegstage stirbt ihr Vater. Von ihm hat Lena Berkow (Alexandra Neldel) das Technikgenie geerbt und einen Traum: Amerika! Jahre später sind Lena, ihre kranke Mutter Hilde (Saskia Vester) und Schwester Betty (Anna Fischer) noch immer nur Flüchtlinge auf einem Hof bei Fürth. Aber Lena gibt nicht auf. Sie sucht den Fabrikanten Sattler (Friedrich von Thun), der ihrem Vater eine Erfindung abgekauft hatte. Dann lernt sie den forschen Hans (David Rott) kennen ...
"Die Rebellin" ist eine aufwendige Rückschau auf die 50er-Jahre. Ohne falsches Pathos, scheinbar ganz lebensnah. Kleiner Wermutstropfen: Der Dreiteiler hätte straffer erzählt sein können.
S. Sturm