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Serienstart

Inhalt und Kritik

Autor Hank ist angewidert von dem, was das sonnige Kalifornien aus seiner Originalgeschichte "Gott hasst uns alle" gemacht hat.

Alle sind entzückt von der Filmkomödie "Eine verrückte Nebensache namens Liebe". Nur einer nicht: der Autor der Buchvorlage. Er ist angewidert von dem, was das sonnige Kalifornien aus seiner Originalgeschichte "Gott hasst uns alle" gemacht hat.

Californication - ab Mo., 29.9.2008, 22.15 Uhr auf RTL II
Hier vormerken!

Dieser Mann heißt Frank Moody (David Duchovny) und ist der Held der Serie "Californication". Erfolgreich, aber unzufrieden und von einer unüberwindlichen Schreibblokade befallen. So lebt er nun mit aufgesetzter Unbekümmertheit unmoralisch durch den Tag, von der einen sexuellen Eskapade zur nächsten.

Sexsucht und Schreibblockade

Sein einzig wirklich wunder Punkt ist, dass seine Ex-Freundin Karen (Natascha McElhone) heiraten möchte: einen braven, bodenständigen und grundehrlichen Mann namens Bill, eine arme Wurst in Hanks Augen! Und das gerade, als Hank realisiert, wie sehr er Karen noch liebt.

Nicht sehr hilfreich ist dabei, dass Hank mit Bills (minderjähriger) Tochter geschlafen hat und die - ganz und gar nicht der unschuldige Engel, den ihr Vater in ihr sehen möchte - die kompromittierende Situation gnadenlos ausnutzt. Die einzige Person, die kompromisslos zu ihm hält, ist seine Tochter Becca (Madeleine Martin), für die er zumindest eine Art Vater zu sein versucht.

Absurde Sex-Tipps

Californication ist eine tabulose Komödie. Anfangs glaubt man sich fast in eine Erotikserie versetzt, doch schon in den ersten (zugegeben: gewagten) Szenen zeigt der Schöpfer der Serie Tom Kapinos seinen Sinn fürs Absurde: Wenn Hank dem wutschäumenden Lebensgefährten einer seiner One-Night-Stands ein paar Sextipps auf den Weg gibt, bevor er nonchalant und ohne Hose im Cabrio davon donnert.

Stärker als von der Situationskomik oder vom Schauspiel lebt die Serie von den Dialogen: Im Stakkato tauschen die Figuren ihre Ansichten über Leben und Beziehungen aus, mit tiefer Ironie und ohne Hemmungen. Dies ist zwar sehr unterhaltsam, erfordert aber natürlich eine Menge Szenen, in denen die Figuren nichts anderes tun, als miteinander zu reden. Manchmal läuft eine Folge tatsächlich Gefahr im handlungsarmen Wortgefecht unterzugehen, meist aber erreichen die Schreiber eine ausgewogene Balance.

Es macht Spaß, dem ach so wissenden Hank, dem großen selbsternannten Partylöwen und Womanizer dabei zuzusehen, wie er sein Leben ruiniert, denn auf seine Art ist er genau so ein armes Würstchen wie der biedere Bill. Hank sehr menschlich darzustellen nimmt der Satire, die "Californication" auch sein will, ein wenig die Spitze. Nichtsdestoweniger ist "Californication" eine der gelungensten Unterhaltungsserien der letzten Jahre.

mh


Bilder Californication

"Californication"-Trailer:
Californication 1 Sex ist keine Lösung
Californication 2 Blowjob mit Nonne
Californication 3 Sex mit der Tochter des Bosses
Californication 4 Hanks Tochter
Californication 5 Wo ist die Klitoris?