Sie gilt bis heute als eine der stilprägendsten und erfolgreichsten Serien der 80er-Jahre: "Miami Vice", in den USA gestartet am 16. September 1984, war 111 Folgen lang in fünf Staffeln auf Sendung, und sorgte zwei Jahre danach auch hierzulande für Aufsehen. Schnell geschnitten, getunkt in die typischen Farbtöne der Dekade, dazu zwei Cops auf dem Grat zwischen cool und korrupt, ein superber Soundtrack mit Stars von Dire Straits über Billy Idol bis Yello und U2 - das sind die Zutaten, aus denen Kultserien gestrickt werden. Ende der 90er wurde die Serie noch einmal auf RTL2 wiederholt, inklusive jener neun Folgen, die die ARD beim ersten Durchlauf nicht im Programm hatte.
Und was wurde aus den Stars, die sich einst in Miami Verfolgungsjagden und Rededuelle lieferten?
Und was wurde aus den Stars, die sich einst in Miami Verfolgungsjagden und Rededuelle lieferten?
Don Johnson war James "Sonny" Crockett
Der Mann mit dem etwas schiefen, aber unwiderstehlichen Grinsen spielte Sonny Crockett, Vietnam-Veteran, geschieden, jetzt Bulle. Zuvor hatte Johnson in Softpornos mitgespielt, dazu in Serien wie "Kung Fu" oder "Die Straßen von San Francisco". Mit "Miami Vice" ging Johnsons Karriere durch die Decke, er nahm Platten auf ("Heartbeat"), spielte an der Seite von Mickey Rourke im unsäglichen, aber fast schon wieder coolen "Harley Davidson und der Marlboro-Mann", heiratete Melanie Griffiths (ein zweites Mal) und ließ sich wieder scheiden. Zuletzt spielte Johnson in "Brawl in Cell Block 99", in Sachen Ruhm hat ihm Tochter Dakota mit ihren "Shades of Grey"-Filmen das Wasser abgegraben.
Philip Michael Thomas war Ricardo "Rico" Tubbs
Für den Counterpart von Johnson/Crockett lief es nicht ganz so erfolgreich, arbeitslos war Thomas in der Zeit nach "Miami Vice" dennoch nicht. Er spielte später in Serien wie "Zwei Supertypen in Miami" an der Seite von Bud Spencer, ebenso in "Zwei Engel mit vier Fäusten". Zuletzt synchronisierte er Videogames, arbeitet angeblich an seiner Autobiographie und wohnt in - Miami.
Edward James Olmos war Martin Castillo
Er spielte den knorrigen Vorgesetzten der beiden Cops, die schon gern mal über die Stränge schlugen: der markante Edward James Olmos. Nachdem er für seine Rolle einen Golden Globe erhielt, bekam er 1989 für "Stand and Deliver" einen Oscar. Anfang der Nuller Jahre spielte er Commander Adama in "Battlestar Galactica", es folgten Gastspiele in "CSI: NY", "Dexter" und im "Blade Runner"-Sequel.
Saundra Santiago war Gina Navarro Calabrese
Ihr Rollenname klingt wie eine Pizzeria, tatsächlich gab Saundra Santiago jedoch eine ziemlich toughe Polizistin: Gina Calabrese. Auch ihr weiteres Serien-Portfolio vermag zu glänzen, "Springfield Story" und "Die Sopranos" sind hier Highlights, auch im Hip-Hop-Kultfilm "Beat Street" spielte sie mit, zudem war sie am Broadway sehr erfolgreich.
Olivia Brown war Trudy Joplin
Sie arbeitete als Trudy Joplin eng mit Gina Calabrese zusammen. Die gebürtige Frankfurterin spielte später einige Male in "Lois & Clark" mit, ihr Bruder Steve war mit den Houston Oilers in der NFL erfolgreich. Zuletzt war sie in Hollywood-Komödien wie "House Arrest" und "Our Dream Christmas" zu sehen.
John Diehl war Larry Zito
Diehl ist ein waschechter Theatermann, besonders die avantgardistischen Spielarten haben es ihm angetan. Probleme mit Mainstream-TV hatte der Mann aus Cincinnatti dennoch nicht, wie sein überzeugendes Spiel als Detective Larry Zito in "Miami Vice" bewies. Nach seinem Serientod zog es in zum Theater zurück, Diehl zog in eine Kellerwohnung in Greenwich Village, lehnte zahlreiche Rollen ab und spielte stattdessen, finanziell nicht besonders gut gepolstert, Theater. Wim Wenders besetzt ihn 2004 in "Land of Plenty", 2012 und 2014 gewann er in Los Angeles un Southampton wichtige Theaterpreise.