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Joker Film: Die Vorgeschichte beruht auf "The Killing Joke"

Joker Film: Die Vorgeschichte beruht auf The Killing Joke
Wer gibt dem Joker endlich seine verdiente Backstory? Hier: Heath Ledger in "The Dark Knight" Verleih

Der Origin-Film zum größtem Batman-Bösewicht, dem Joker, wird auf der düsteren Graphic Novel "The Killing Joke" basieren. Eine gute Entscheidung.

Reichlich Gerüchte und Spekulationen kreisen um den Joker-Film, der aktuell von "Hangover"-Regisseur Todd Phillips vorbereitet wird. Feststeht: Es wird die Vorgeschichte des diabolischen Batman-Widersachers erzählt. Außerdem ist Martin Scorsese als Produzent mit an Bord, weshalb wir bereits ausführlich über die Parallelen zu seiner "King of Comedy"-Verfilmung berichteten. Ansonsten ist sehr viel unklar.

Eines der heißesten Gerüchte rankt sich um die Besetzung des ikonischen Schurken. Joaquin Phoenix wird hoch gehandelt und wäre unserer Ansicht nach eine durchaus interessante Wahl für die Origin Story des Jokers. Doch um all das soll es an dieser Stelle nicht gehen. Wir wollen uns der kolportierten Vorlage des geplanten DC-Movies widmen: der Graphic Novel "The Killing Joke".

Sie wäre aus mehreren Gründen eine interessante Wahl.
Trailer zur Comic-Adaption von "The Killing Joke"

Warum "The Killing Joke" guten Stoff liefert

Schon Tim Burton ließ sich bei dessen Batman-Film mit Jack Nicholson und Michael Keaton von der Geschichte in "The Killing Joke" inspirieren. Der Grund ist schnell gefunden: Die Graphic Novel liefert wie keine andere eine glaubhaft ausgearbeitete Backstory des Bösewichts.

Im Deutschen heißt die 1988 von Alan Moore geschriebene Geschichte "Batman: Lächeln, bitte!" und ist in zwei Erzählebenen gegliedert: dem Duell zwischen Batman und dem Joker, sowie seiner Entstehungsgeschichte. Vor allem Letzteres ist der Grund, warum "The Killing Joke" regelmäßig vordere Plätze bei Comic-Rankings belegt.

Nicht nur, dass der Joker darin als unbegabter Möchtegern-Clown gezeichnet wird, nein: Die Begründung seiner Bösartigkeit ist tragisch. Denn ursprünglich ist der namenlose, ehemalige Ingenieur einer Chemiefabrik ein redlicher Mann, der versucht, auf Kleinkunstbühnen Geld für sich und seine schwangere Frau zu verdienen. Beide leben in einer heruntergekommenen Bruchbude und der Joker lässt sich aufgrund seiner komödiantischen Erfolglosigkeit auf einen krummen Deal mit zwei Gangstern ein. Der geplante Überfall endet für den Joker im Abwasserkanal seiner ehemaligen Chemiefabrik. Er ist fortan entstellt, seine Haut ist nun kreideweiß, seine Lippen rubinrot, sein Mund zu einem grotesken Lächeln verzerrt und seine Haare grün gefärbt. Doch die Tragik wird noch übertroffen: Seine Frau plus ungeborenes Kind sterben bei einem Unfall.

Ein Film könnte diese Handlung in eine tragische Groteske verwandeln, die den Joker als ambitionierten aber gleichzeitig hilflosen Ehemann und werdenden Vater zeichnet. Die Besetzung seiner Frau wäre ein nicht uninteressanter Nebenaspekt und der Verfall in die Manie, die Begründung des verzweifelten Wahnsinns wäre die Aufgabe für einen wahrlich großen Charakterdarsteller mit der Fähigkeit, ambivalente Züge zu offenbaren.