.

Sieben Tage, fünf Interviews

Die Mutter: Jane Fonda

Wie sind die Dreharbeiten für Sie bislang, in ihrer Rolle als Mutter der Familienbande?

JANE FONDA
Es macht mir großen Spaß aber es ist auch eine Herausforderung. Ich habe viele Komödien gedreht und auch viel am Set improvisiert, aber niemals in Komödien. Hier sind so viele innovative Comedians, also ich meine sie sind Schauspieler, aber sie sind auch gut als Comedians, und dies hier ist eine besondere Art der Komödie, die für mich vollkommen fremd ist. Und ich meine, es funktioniert für die Geschichte, da die Mutter sich von ihren Kindern entfremdet fühlt und das nicht so ganz versteht, aber als Schauspielerin ist das eine große Herausforderung, macht viel Spaß und ist sehr beängstigend. Ich kann mich nicht erinnern, jemals in einem Film mit so vielen guten Schauspielern gewesen zu sein. Ich bin wirklich glücklich darüber.

Wie würden Sie den Film beschreiben?

JANE FONDA
Er ist witzig, er ist authentisch. Es gibt viel zu Lachen, aber auch Tränen. Da ist ein unterschwelliger Schmerz. Woran ich dabei denken muss, ist "Silver Linings", sie haben es eine Komödie genannt, aber auch da gibt es einen unterschwelligen Schmerz, und als ich das Skript zum ersten Mal gelesen habe, war es genau das, worauf ich angesprungen bin. Ja, es ist unglaublich witzig, ich wusste nicht wie witzig es durch die Schauspieler erst werden würde, denn alles, was aus ihrem Mund kommt ist gänzlich unerwartet, die Art und Weise, wie sie ihre Sätze sprechen, wie sie agieren, ist so stürmisch und unerwartet und großartig. Aber auch ohne die Schauspieler ist es einfach ein tolles Drehbuch. Die Leute lieben den Roman, und das Drehbuch ist sogar noch besser.

Wollten Sie in dem Film mitspielen, weil Sie im Roman erwähnt werden?

JANE FONDA
Nein, meine beste Freundin ist die Produzentin des Films. Sie ist diejenige, die das Buch vor 6 oder 7 Jahren gefunden hat, und seitdem immer daran gearbeitet hat, dass Buch zu verfilmen. Sie hat mit mir über diesen Film gesprochen und ich habe den Roman erst gelesen, als ich für das Projekt schon zugesagt hatte. Aber wissen Sie, das passiert eh sehr häufig, dass ich in Romanen oder Filmen vorkomme. Ich meine sogar bei Liberace. Haben Sie den Film "Behind the Candelabra" gesehen? Ich werde immer wieder in Bezug auf die verrücktesten Dinge erwähnt, das hat mich hier nicht weiter überrascht und hatte nichts damit zu tun, dass ich bei diesem Film mitmachen wollte.
Sie hatten ihr Schauspiel-Comeback in "Das Schwiegermonster". Haben Sie jetzt endgültig ihr Schauspiel-Mojo wiedergefunden?

JANE FONDA
Mir gefällt, wie Sie das ausdrücken. Ich habe das Filmgeschäft vor 15 Jahren verlassen, weil es mir keine Freude mehr bereitet hat. Meine Ehe mit Ted Turner hat mir jedoch beigebracht, wieder zu lachen und ich bin wiedergekommen, weil ich wusste, dass es mir wieder Spaß machen würde. Das war die cleverste Entscheidung, die ich je getroffen habe, mein Comeback in einem Film mit J.LO zu starten, weil die Leute den Film wegen ihr anschauen würden und mich dabei gleichzeitig wiederentdecken. Meine Rolle war besser als ihre, (lacht) ich weiß gar nicht, wieso sie diesen Film überhaupt gemacht hat. Aber ja, ich habe mehr Spaß daran als jemals zuvor. Und die Rollen von Nancy Reagan (aus dem Film "The Butler") und diese hier sind sehr unterschiedlich, es bereitet mir viel Freude.

In der Buchvorlage nimmt Ihre Rolle ja kein Blatt vor den Mund, auch in Bezug auf Sex. Ist das auch im Film erhalten geblieben?

JANE FONDA
Oh ja, es ist auf jeden Fall erhalten geblieben und ich selbst bin im echten Leben auch so. Ich habe Differenzen mit meinen Kindern, wegen, naja, zu viel Informationen...

Was ist denn ihr Lieblingsdialog im Film?

JANE FONDA
Besonders gut gefällt mir die Szene, in der ich Schiwa sitze und über die Penisgröße meines Mannes rede. Für mich persönlich ist das wie, hey, wo ist das Problem? Ich meine, das ist doch maßgeblich. Also, das ist definitiv noch Teil der Geschichte.

In welchen Filmen haben Sie schauspielerisch improvisiert?

JANE FONDA
Oh, in "Coming Home" zum Beispiel, da waren viele Szenen improvisiert, und dass, obwohl alle drei Drehbuchschreiber einen Oscar dafür gewonnen haben, waren sie sehr sehr improvisiert. Aber bei Komödien ist das anders. Tina (Fey) und Jason (Bateman) und Adam Driver, sie sind alle so gut darin, witzig zu improvisieren und sie sind so ungestüm. Ich habe auch den neuen Film der Coen-Brüder gesehen, in dem er (Adam Driver) mitspielt ("Inside Llewyn Davis"), der Typ hat es echt drauf, er ist einfach anders, ein faszinierender Mensch, das sind sie alle.