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Vampire Diaries

Untote leben länger

"Vampire Diaries" ist zurück - Pro 7 zeigt die restliche erste Staffel. Warum die Serie kein "Twilight"-Abklatsch ist, erklärt Hauptdarstellerin Nina Dobrev (MI, 13.10. Pro7, 21.15 Uhr)

Es heißt, die Parodie eines Genres leitet das Ende desselben ein. Demnach müsste die jüngste "Twilight"-Ver­alberung "Beilight - Biss zum Abendbrot" dem Vampirgenre den Todesbiss versetzt haben. Doch die Blutsauger scheinen resistent gegen solche Regeln. Im Gegenteil: Sie machen ihrem Namen als Untote alle Ehre. Lediglich ihre Moralvorstellungen und körperlichen Eigenheiten haben sich geändert.

Früher waren die Herren der Särge verführerisch-dekadente Aristokraten wie Christopher Lee in "Dracula" oder lüsterne Dandys à la Tom Cruise in "Interview mit einem Vampir". Heute beherrschen dagegen an sich selbst zweifelnde Jünglinge die Nacht oder auch gleich den Tag und verzichten bewusst auf Sex und Blut. Die modernen Vampire verkörpern immer öfter das Gute, werden zu Beschützern und Helden.

Das zeigt sich künftig auch am Mittwochabend bei Pro 7: In der bereits 2007 gelaufenen Serie "Moonlight" (ab 13.10. um 22.15 Uhr, ) hilft ein Vampir, getarnt als Privatdetektiv, den Sterblichen. Dafür schützt Highschool-Beau Stefan (Paul Wesley) in der Fortsetzung der ersten Staffel "Vampire Diaries" seine Liebste Elena vor seinesgleichen. Die Hauptrolle spielt die in Sofia geborene und in Kanada aufgewachsene Nina Dobrev. TV TODAY sprach mit der 21-Jährigen.
Foto: Warner Brothers, Star der Teenie-Serie: Nina Dobrev
Stört es Sie, dass die Serie als "Twilight"-Kopie gilt, obwohl die zugrunde liegenden Bücher von L. J. Smith schon früher erschienen?

Nina Dobrev: So schlimm kam es mir nicht vor. Vielleicht haben die Leute das am Anfang gedacht. Aber wir haben ihnen schnell gezeigt, dass "Vampire Diaries" anders ist. Okay, die Ausgangslage - Mädchen verliebt sich in Vampir - ist vielleicht identisch, aber dann geht es schnell in eine komplett andere Richtung. Es geht viel mehr um die Stadt, ihre Einwohner und den Einfluss, den die Vampire auf sie haben. Die beiden Blutsauger Stefan und Damon verlieben sich in Elena, weil sie sie an die Frau erinnert, in die sie vor vielen, vielen Jahren verliebt waren und die der Grund ihres Zwistes ist.

Was würden Sie als den größten Unterschied zu "Twilight" sehen?

Nina Dobrev: Wir haben jede Menge Sex in der Serie. In "Twilight" leben sie abstinent. Aber Elena vollzieht ihre Liebe zu Stefan ja schon in der ersten Staffel.

Vampire sind Fantasiewesen, aber die Serie soll trotzdem realitätsnah sein, damit die Zuschauer sich damit identifizieren können...

Nina Dobrev: Ja, unsere Figuren sind ganz normale Jugendliche, die in einer Kleinstadt leben. Sie sind nicht perfekt, aber es sind trotzdem vielschichtige Persönlichkeiten. Und dann gibt es die Vampire, die Außenseiter sind. Aber auch sie versuchen ihre menschliche Seite zu entdecken. Außerdem leben unsere Figuren im Jetzt.

Glauben Sie, dass Vampire jemals existiert haben?


Nina Dobrev: Zu jeder Mythologie muss es einen Vorfall gegeben haben, der sich über die Jahre zu einer Geschichte verselbstständigt hat. Wer weiß? Vielleicht gab es vor 700 Jahren einen Serienkiller, der Menschen das Blut abgelassen hat. Weil die Leute sich keinen Reim daraus machen konnten, starteten sie das Gerücht, dass es ein Monster, ein Vampir war, der nur nachts herauskam. Mit den Jahren entwickelte sich das vielleicht weiter.

Es gibt so viele von ihnen in Film und Fernsehen. Haben Sie einen Lieblingsvampir?

Nina Dobrev: Lorena Krasiki aus "True Blood", die Bill einst zum Vampir machte. Und ich mochte Kirsten Dunst in "Interview mit einem Vampir". Sie ist so klein und dennoch so bösartig und hinterhältig.

Rüdiger Meyer/Stefanie Kimler