Am 10. September 2009 war im US-Fernsehen erstmals die Serie "The Vampire Diaries" zu sehen. Das Format zog die Zuschauer so in seinen Bann, dass bis 2017 insgesamt acht Staffeln mit 171 Episoden gedreht wurden.
In der Serie spielen nicht nur Vampire, sondern auch die Hormone eine große Rolle. Schließlich sind zahlreiche Protagonisten Schüler an einer Highschool und damit im besten Teenager-Alter. Dass Stefan Salvatore (Paul Wesley) nicht nur Schüler, sondern ebenso wie sein Bruder Damon Salvatore (Ian Somerhalder) ein Vampir ist, trägt neben dem erotischen Kitzel zur Spannung der Serie bei. Auch Elena (Nina Dobrev) fühlt sich von den beiden Jungs angezogen. Doch eigentlich wollten die Drehbuchautoren verhindern, dass Elena und Damon ein Paar werden. Das Publikum war jedoch ganz anderer Meinung, verrät die damalige Showrunnerin Julie Plec im Interview mit dem Hollywood Reporter.
Die Fans bestimmen mit
In "Vampire Diaries" kommt Elena zunächst mit Stefan zusammen. Doch Stefan ist auch an Caroline (Candice King), die sich in der zweiten Staffel ebenfalls in einen Vampir verwandelt, interessiert – ganz im Sinne von Julie Plec. "Ich habe am Ende der zweiten Staffel entschieden, dass Stefan und Caroline irgendwann zusammenkommen würden und dass dies der Beginn einer langen, langen, langen, langen Geschichte für sie ist." Tatsächlich schließen die beiden in der achten Staffel den Bund der Ehe. Doch nicht alles ging nach dem Willen der Showrunnerin. Denn bei "Vampire Diaries" hatten offenbar auch die Fans ein Mitspracherecht. "Der Aufbau einer erfolgreichen Beziehung im Fernsehen besteht zu gleichen Teilen aus Mathematik, Chemie und dann aus der Reaktion der Fans", erklärte Plec. Und die Fans wollten vor allem noch ein anderes Paar sehen.
Damon und Elena werden Favoriten
Die Tatsache, dass das Produktionsteam beschlossen hatte, auch die Reaktion der Zuschauer zu berücksichtigen, trug zwar zum Erfolg von "Vampire Diaries" bei, hatte aber auch eine Kehrseite. Für sie sei es schlimm gewesen, dass das Publikum entschieden habe, dass Damon und Elena zusammenkommen sollten, berichtete Plec. Denn Damon, der nicht nur witzig und charmant, sondern auch gefährlich und rücksichtslos sein kann, gehörte offenbar nicht zu den Favoriten des Produktionsteams. Die Autoren hätten alles getan, Damon "gemeiner, mörderischer und abscheulicher" zu machen, um das Publikum zum Umdenken zu bewegen. Doch die Fans habe der vielschichtige Charakter nur noch mehr begeistert.
Um die Spannung zu halten und das Publikum zu fesseln, blieb den Autoren nur übrig, Damon und Elena zwar als Liebende zu inszenieren, aber immer neuer Irrungen und Wirrungen in ihre Beziehung einzubauen. Sie werden in der vierten Staffel ein Paar, erleben jedoch erst in der achten Staffel das finale Happy End. Man habe versucht, das Publikum "einzufangen und herauszufinden, wie wir ihnen geben können, was sie wollen, ohne ihnen zu geben, was sie wollen. Denn in dem Moment, in dem man ihnen gibt, was sie wollen, ist die Serie vorbei", erklärte Plec die komplizierte Strategie.