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Britta Heidemann will in Antalya (Türkei) ihren WM-Titel im Degenfechten verteidigen www.britta-heidemann.de

Ausnahme-Degenfechterin Britta Heidemann will in Antalya Gold holen! TV SPIELFILM hat sie vorher noch kurz getroffen

Frau Heidemann, warum ist es ausgerechnet beim Degenfechten so schwierig, die Konkurrenz zu dominieren?

BRITTA HEIDEMANN Im Gegensatz zum Säbel- und Florettfechten mit eingeschränkten Trefferflächen und spezifischeren Regeln besteht die Regel beim Degenfechten aus einem simplen "Wer trifft, der trifft!" Und zwar von Kopf bis Fuß - so kommt der schlechtere Gegner häufiger und schneller zu Punkten als in anderen Sportarten. Und wenn man dann nervös wird, kann sich das Kräfteverhältnis bei uns sehr schnell verschieben.

Ist Ihr Triple höher einzuschätzen als beispielsweise eine Siegesserie bei den vier wichtigsten Tennisturnieren?

Das ist schwer zu beurteilen. Was ich da mit WM, Olympia und EM geschafft habe, ist jedenfalls außergewöhnlich. Ich bin die erste Degenfechterin, die diese drei Titel gleichzeitig innehat. Gerechnet habe ich damit nicht - alle Statistiken sprachen ja auch dagegen. Ich denke, ausschlaggebend waren Konzentration und Motivation in den entscheidenden Momenten.

Sind Sie bei der WM in Antalya denn schon wieder bereit für einen solchen mentalen Kraftakt? Die EM war ja erst im Juli...

Ganz klar: Wenn man einen Erfolg feiert, fällt Druck von einem ab. Die Frage wird sein, wie schnell ich wieder so ein inneres Feuer in mir entfachen kann. Denn Motivation ist bei uns einfach das A und O. Ich kann in Antalya nicht mit einem Sieg rechnen - andererseits kann ich von mir gar nichts anderes erwarten, als wieder um die Medaillen zu kämpfen.

Vielleicht auch mit der Mannschaft: Diese Goldmedaille fehlt ja bislang in Ihrer Sammlung.

Wir sind mit der Mannschaft extrem erfolgreich, haben in den letzten sechs Jahren - mit Ausnahme der EM 2009 - immer eine Medaille gewonnen. Aber Gold fehlt uns noch. Das ist definitiv eine weitere Motivation für die Weltmeisterschaft.