Superlative gehören zum "Mythos Streif" wie die Hausbergkante und das Stelldichein der Promis auf der Zuschauertribüne im Zielraum. Aber keiner bringt auch nur annähernd auf den Punkt, was die Abfahrer erleben, wenn sie sich aus dem Starthäuschen talwärts wuchten, wie ein Porsche auf Tempo 100 beschleunigen und bereits nach 8,5 Sekunden die berüchtigte Mausefalle erreichen.
Also zitieren wir an dieser Stelle lieber zwei ausgewiesene Streif-Kenner: "Ich danke Gott, dass ich da nicht mehr runter muss", gestand Österreichs Olympiasieger Stephan Eberharter, Sieger von 2002 und 2004, nach seinem Rücktritt. Didier Cuche, der seine große Karriere im vergangenen Winter nach dem fünften Triumph auf der Streif beendet hat, äußerte sich ähnlich respektvoll über die ultimative Herausforderung im Downhill-Zirkus: "Ich gratuliere allen, denen es gelungen ist, hier herunterzufahren", sagte der Schweizer nach seinem 4. Platz 2009. Und fügte nach einer dramaturgisch klug gesetzten Pause hinzu: "Ich glaube, wir spinnen."
Kein Außenstehender wird da widersprechen, zumal wohl nur "positiv Verrückte" eine Chance auf der Streif haben: In knapp zwei Minuten meistern die Rennfahrer 860 Höhenmeter auf einer Streckenlänge von 3312 Metern - und trotzen unterwegs mit hämmerndem Puls Steilhängen, Sprüngen, Buckeln und vereisten Passagen.
Die Frage, ob das eingegangene Risiko dabei beherrschbar bleibt, lassen die alpinen Adrenalin-Jäger in Kitzbühel schon aus reinem Selbstschutz unbeantwortet - durchaus verständlich bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 100 km/h. Dennoch: Auch 15 Kilometer Fangzaun entlang der Strecke können nicht verhindern, dass es bei der Hahnenkammabfahrt immer wieder zu folgenschweren Unfällen kommt.
Deutschlands derzeit bester Downhill-Artist Stephan Keppler hat seine Streif-Auftritte bislang glimpflich überstanden. Trotz heftigen Sturzes an der Hausbergkante (2010) nennt er die knifflige Piste in den Tiroler Alpen sogar seine "Lieblingsstrecke". Das kann man glauben oder nicht - Fakt ist, dass der 29-jährige Keppler 2012 mit dem achten Platz das beste deutsche Ergebnis auf der Streif seit 25 Jahren erzielt hat.
Frank Steinberg
Die Frage, ob das eingegangene Risiko dabei beherrschbar bleibt, lassen die alpinen Adrenalin-Jäger in Kitzbühel schon aus reinem Selbstschutz unbeantwortet - durchaus verständlich bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 100 km/h. Dennoch: Auch 15 Kilometer Fangzaun entlang der Strecke können nicht verhindern, dass es bei der Hahnenkammabfahrt immer wieder zu folgenschweren Unfällen kommt.
Deutschlands derzeit bester Downhill-Artist Stephan Keppler hat seine Streif-Auftritte bislang glimpflich überstanden. Trotz heftigen Sturzes an der Hausbergkante (2010) nennt er die knifflige Piste in den Tiroler Alpen sogar seine "Lieblingsstrecke". Das kann man glauben oder nicht - Fakt ist, dass der 29-jährige Keppler 2012 mit dem achten Platz das beste deutsche Ergebnis auf der Streif seit 25 Jahren erzielt hat.
Frank Steinberg