Es ist kein leichtes Erbe, das Nina Kunzendorf und Joachim Król antreten. Aus Hessen kamen einige der besten "Tatort"-Folgen in der mehr als 40-jährigen Geschichte der Krimireihe, darunter Anfang 2010 "Weil sie böse sind" mit einem überragenden Matthias Schweighöfer. Und auch Ulrich Tukurs Debüt als LKA-Ermittler aus Wiesbaden im November 2010, der erste Hessen-"Tatort" nach dem Abgang des Frankfurter Duos Andrea Sawatzki/Jörg Schüttauf im September, gehörte zu den Höhepunkten des Fernsehjahres.
Nun also Kunzendorf und Król. Weil Jubiläen immer eine große Aufmerksamkeit garantieren, dürfen die Neuen ihr Debüt im laut ARD-Rechnung 800. "Tatort" feiern - eine Zahl, auf die man allerdings nur kommt, wenn man 13 ORF-Folgen aus den Achtzigern ignoriert. Joachim Król war von Anfang an der Wunschkandidat des Hessischen Rundfunks und seiner Fernsehspielchefin Liane Jessen. Um ihn für die neue Rolle zu gewinnen, riskierte die ARD sogar den Konflikt mit dem ZDF. Der 53-Jährige ermittelte nämlich noch als Kommissar Lutter in Essen für das Zweite, als er das "Tatort"-Angebot erhielt. Seine Entscheidung für das Erste und für Frankfurt bedeutete nach sechs Folgen das Ende von "Lutter", was beim ZDF für einigen Unmut sorgte.
Mit Nina Kunzendorf hat Król eine Partnerin an seiner Seite, die sich in den letzten Jahren zu einer herausragenden Schauspielerin entwickelt hat. Unvergessen ihre Verkörperung des strengen "Ethik-Offiziers" in dem Scientology-Drama "Bis nichts mehr bleibt", für die Nina Kunzendorf in diesem Jahr den Jupiter als beste deutsche TV-Darstellerin erhielt, eine gemeinsame Auszeichnung von TV SPIELFILM und der Zeitschrift Cinema.
Im neuen "Tatort" zeigt sich die 39-Jährige von einer neuen Seite: als extrovertierte Hauptkommissarin Conny Mey mit einem Hang zu schrillen Klamotten im Stil der Achtziger. Klar, dass es zwischen ihr und dem grüblerischen Kollegen Steier (Król) kracht. Klar auch, dass sich die beiden konträren Charaktere im Grunde mögen. So ist das nun mal beim "Tatort".
Neu ist dagegen, dass das Privatleben der Kommissare so gut wie keine Rolle spielt. Eine Rückkehr zu alten Tugenden?
Rainer Unruh
Tatort: Eine bessere Welt
SO 8.5. ARD 20.15 Uhr
Mehr zum Thema Tatort Kommissare
Nun also Kunzendorf und Król. Weil Jubiläen immer eine große Aufmerksamkeit garantieren, dürfen die Neuen ihr Debüt im laut ARD-Rechnung 800. "Tatort" feiern - eine Zahl, auf die man allerdings nur kommt, wenn man 13 ORF-Folgen aus den Achtzigern ignoriert. Joachim Król war von Anfang an der Wunschkandidat des Hessischen Rundfunks und seiner Fernsehspielchefin Liane Jessen. Um ihn für die neue Rolle zu gewinnen, riskierte die ARD sogar den Konflikt mit dem ZDF. Der 53-Jährige ermittelte nämlich noch als Kommissar Lutter in Essen für das Zweite, als er das "Tatort"-Angebot erhielt. Seine Entscheidung für das Erste und für Frankfurt bedeutete nach sechs Folgen das Ende von "Lutter", was beim ZDF für einigen Unmut sorgte.
Mit Nina Kunzendorf hat Król eine Partnerin an seiner Seite, die sich in den letzten Jahren zu einer herausragenden Schauspielerin entwickelt hat. Unvergessen ihre Verkörperung des strengen "Ethik-Offiziers" in dem Scientology-Drama "Bis nichts mehr bleibt", für die Nina Kunzendorf in diesem Jahr den Jupiter als beste deutsche TV-Darstellerin erhielt, eine gemeinsame Auszeichnung von TV SPIELFILM und der Zeitschrift Cinema.
Im neuen "Tatort" zeigt sich die 39-Jährige von einer neuen Seite: als extrovertierte Hauptkommissarin Conny Mey mit einem Hang zu schrillen Klamotten im Stil der Achtziger. Klar, dass es zwischen ihr und dem grüblerischen Kollegen Steier (Król) kracht. Klar auch, dass sich die beiden konträren Charaktere im Grunde mögen. So ist das nun mal beim "Tatort".
Neu ist dagegen, dass das Privatleben der Kommissare so gut wie keine Rolle spielt. Eine Rückkehr zu alten Tugenden?
Rainer Unruh
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SO 8.5. ARD 20.15 Uhr
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