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"Match Factor" auf ProSieben

(K)eine Chance für die Liebe?

Mit der ersten Ausgabe hatte Amor mehr als nur Mitleid - bei "Match Factor" auf ProSieben konnte man Liebe auf den ersten Blick erleben. Die zweite Folge war dann schon nicht mehr so großes Herzenskino.

Nun sind Datingshows sicher nicht das Sujet, um besonders spitzfindig zu sein, aber hey: Wenn ein fitnessgestählter Single eine potentielle Herzdame zum Tanzen auf den Floor schickt und ausgerechnet ein Lied von Rihannas Schläger-Ex Chris Brown als musikalische Untermalung wählt - dann hat das mehr als ein Geschmäckle.

Überhaupt - mit der zweiten Ausgabe von ProSiebens "Match Factor" schippert der Datingkahn nach durchaus glamourösem Stapellauf flugs wieder in seichtere Gewässer. Wir erinnern uns: Zur Premiere hatte der gute Felix mit Herzdame Alina die schmale Brust für Amors Pfeil nur allzu bereit hingehalten und als Zuschauer - TV Spielfilm berichtete - hatte man das Gefühl, Liebe auf den ersten Blick in Echtzeit erlebt zu haben.

Diesmal stand Benjamin auf dem Podest: Der Single mit dem gepflegten Bart ist Fitnessfreak, sein Spitzname ist "Siegi", weil er so gern beim Basketball gewinnt. Lieblingstier Panther, besondere Skills: massiert gut. Das Verkupplungsprozedere ist das Bekannte: Erst im Guckkasten ein bisschen Winke-Winke, später Smalltalk an der Reckstange, danach Dance, Dance, Dance.

Beim guten Benjamin ist dabei immer alles "sehr, sehr". Nicht "sehr" oder auch mal nur ein "bisschen" - nein, sehr, sehr. Kim ist sehr, sehr elegant. Lambada sehr, sehr interessant, ebenso wie die Tattoos einer Kandidatin, die Benjamin so sehr, sehr interessant findet, dass drei Sekunden Eindrücke für ein Charakterprofil reichen: Kämpferin, mit Herz, weiß, was sie will.

Der Smalltalk im Bett offenbart dann die üblichen Allgemeinplätze: Treue ist wichtig, Benjamin holt noch einmal den Panther hervor und gesteht ein, dass er keinen Arsch in der Hose hat. Klarika mag die Männer gern altmodisch dominant, Kim bleibt wenig unterkühlt und im Hintergrund meldet sich immer wieder die bereits existente Herzdame in Benjamins Leben: Schwester Tinchen, die nicht nur offenherzig Einblicke im unterhalb des Kinns gewährt, sondern auch generell kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um die Einschätzung der Kandidatinnen gibt.

Zu guter Letzt holt Benjamin noch einmal die ganz dicken Brocken aus der Mappe: Drei- bis vier Mal isst er warm am Tag, hat immer Hunger, kochen soll sie können, dafür hat er das Sagen. Viel Spaß mit dem Typen, liebe Kim!