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Hugh Grant Interview

Eifersüchtig auf einen Bären

Alle guten Dinge sind drei: "Haben Sie das von den Morgans gehört?" ist die dritte Zusammenarbeit von Marc Lawrence und Hugh Grant. Im Interview spricht der charmante Mime über seinen Regisseur, einen Grizzly als Co-Star und seine Vaginalmuskulatur.

Sie wählen Ihre Projekte sehr gewissenhaft aus. Was ist so Besonderes an diesem Skript?

HUGH GRANT Ich liebe, wie Marc schreibt. Ich denke er ist sehr clever und echt lustig. Er ist einer der intelligentesten Männer, die ich kenne. Es ist Entertainment mit Hirn. Ich mochte auch die Idee, Mittelamerika zu sehen. Ich war noch die zuvor da.

War Sarah Jessica Parker von Anfang an gesetzt?

HUGH GRANT Nachdem ich zugesagt hatte, hatte ich das Gefühl, dass Sarah Jessica die richtige Frau für diese Rolle war. Sie hat meine Erwartungen völlig erfüllt. Immer wieder zu sagen, dass man seinen Co-Star liebt, ist eigentlich Bullshit. Aber in diesem Fall stimmt es wirklich. Sie ist ein großartiger und liebenswerter Mensch, den man immer um sich haben will.

Dann hatten Sie eine tolle Zeit, als Sie diese Abenteuergeschichte gedreht haben?

HUGH GRANT Beinahe. Der Grund, warum ich nicht mehr Filme mache, ist, dass ich Panik habe. Je älter ich werde, desto schlimmer wird es. Ich habe Panik, vor der Kamera zu stehen und das geht nicht weg. Jeden Tag muss ich zurück zum Set und ich weiß, dass ich wieder vor die Kamera muss und versuchen muss, lustig und amüsant zu sein. Das ist wirklich erschreckend. Das zieht mich echt runter. Alles andere war super. Ich liebe Sarah Jessica und ich liebe es, mit Marc zu arbeiten. Ich mochte die Crew und fand New Mexico faszinierend.

Was zieht Sie dann vor die Kamera?

HUGH GRANT Zu einem Teil ist es sicherlich Gewohnheit. Es ist mein Job und ich mach das jetzt schon weiß Gott wie lange. Wenn ich nicht arbeite, mache ich andere Sachen. Gerade versuche ich ein Buch zu schreiben, aber das ist eine sehr einsame Angelegenheit. Wenn dann jemand fragt, ob ich einen Film machen will, bedeutet das für mich, mit anderen Leuten zusammenzukommen, mal rauszukommen und gutes Geld zu verdienen. Das ist schon ziemlich verführerisch.
Sie schreiben an diesem Buch schon seit zweieinhalb Jahren. Wie weit sind Sie?

HUGH GRANT Nicht so weit, wie ich sein sollte. Mein Plan ist, es unter einem anderen Namen zu veröffentlichen, damit niemand es merkt.

Worum geht's?

HUGH GRANT Ich will nicht zu viel verraten, aber es ist sehr düster und krank.

Warum fühlen Sie sich mit Komödien so wohl und zuversichtlich?

HUGH GRANT Ich bin nicht zuversichtlich, aber wenn ich entspannt bin, habe ich ein gutes Gefühl, dass ich es schaffen kann. Ich suche mir Komödien aus, weil ich keine dunklen Dramen spielen kann. Es gibt so viele Leute, die das besser können als ich. Alles was ich kann, ist Charme versprühen.

Sind Sie mit sich selbst sehr kritisch?

HUGH GRANT Ja, total. Viel davon ist auch Panik. Erinnern Sie sich, wie es damals in der Schule war, wenn man den Test überflogen hat und dein erster Gedanke war, das schaffst du nicht? So geht es mir, wenn ich ein neues Filmprojekt starte. Ich finde mich immer furchtbar, wenn ich mich das erste Mal selbst sehe. Nach dem neunten oder zehnten Mal sage ich dann "Scheiß drauf" und alles ist okay. Man gewöhnt sich dran.

Was gefällt Ihnen dann am Schauspielern?

HUGH GRANT Die Schauspielerei ist nur ein kleiner Teil davon. Ich war bei der Entstehung des Skripts, des Castings und des Schnitts sehr involviert. Ich hatte auch viele Meetings über Marketing und sogar, welches Poster wir nehmen sollten. Ich interessiere mich eben für das gesamte Packet. Ich möchte, dass da ein intelligentes Stück Massen-Entertainment entsteht. Denn das ist es, was funktioniert.
Haben Sie mal daran gedacht, aufzuhören?

HUGH GRANT Ich habe etwa 20 Jahre davon geredet und mich nie daran gehalten. Jetzt habe ich es aufgegeben, so etwas zu sagen.

Vielleicht könnte ein Therapeut helfen...

HUGH GRANT Ich bin zu einem Therapeuten gegangen, was völlig unbritisch ist. Tatsächlich fand ich es gut, weil ich über mich selbst reden konnte. Aber um ehrlich zu sein, es war völlig unnütz. Ich habe das Gefühl, dass all meine englischen Vorurteile gegenüber Psychiatrie sich völlig bestätigt haben. Es bewirkt nichts.

Scheint, als ob Sie sich fit halten, indem Sie sich nicht allzu ernst nehmen.

HUGH GRANT Das ist der Schlüssel zu wahrer Vernunft.

Was den Geist auch noch fit hält, ist Improvisation. Wie frei waren Sie diesbezüglich am Set?

HUGH GRANT An Sets wird immer improvisiert, besonders am Ende einer Szene. Marc ruft am Ende einer Szene nicht "cut", weil er noch weiter gehen will. Es ist toll, wenn man die Möglichkeit dazu hat, denn selbst, wenn es nicht lustig ist, kann man immer noch darüber lachen, wie schlecht es war. Deshalb liebe ich Sarah Jessica, weil sie improvisieren kann. Wir konnten alles Mögliche ausprobieren, was total lahm und witzlos war, ohne uns zu schämen.