Um sich zu vergegenwärtigen, in welcher Spielklasse Götz George als Schimanski einst agierte, dem sei noch einmal die erste Tatort-Folge mit dem hemdsärmeligen Ermittler empfohlen. Als fluchender, Dosenbier saufender und Türen eintretender Kommissar mit dem Herz am richtigen Flecken revolutionierte er nicht nur die Krimilandschaft in Deutschland. Einen wie Götz George (*23 Juli 1938) baut man heute nicht mehr.

Sein Filmdebüt feierte der Sohn des Theaterstars Heinrich George 1953 an der Seite von Romy Schneider "Wenn der weiße Flieder wieder blüht". Mit den "Winnetou"-Filmen wurde er in den 60ern zum Publikumsliebling. 1981 fand er dann in Schimmi seine Paraderolle, den Bullen spielte er zuletzt 2013. Festlegen ließ sich George aber nie, er glänzte in Thrillern ("Abwärts", "Die Katze") in den Dietl-Satiren "Schtonk!" und "Rossini" und in Charakterstudien ("Der Totmacher" oder "Der Sandmann"). Stets spielte der Charakterkopf stets überragend - am Limit, wenn nötig, zurückgenommen, wenn es drauf ankam.

Am 19. Juni 2016 ist George im Alter von 77 Jahren nach kurzer Krankheit verstorben. Wir verneigen uns vor einem der größten und besten Schauspieler Deutschlands und schauen auf seine größten Filme.