Baku. So heißt die Hauptstadt von Aserbaidschan, wo am 26. Mai der Eurovision Song Contest stattfindet. Erneut soll der deutsche Vertreter über eine Castingshow-Kooperation von Pro Sieben und der ARD gefunden werden. Stefan Raab mag allerdings nicht mehr suchen. Jetzt soll Rapper Thomas D (42) von den Fantastischen Vier ran.
Wie stellt der sich das eigentlich vor?

NDR/Boris Breuer

Thomas D, neuer Jury-Präsident

TV SPIELFILM: Wie lautet Ihre Strategie für
Aserbaidschan?


THOMAS D Ich suche einfach einen Künstler, von dem wir uns würdig vertreten fühlen. Den Rest muss Europa entscheiden.

Können Sie als Rapper eigentlich einen Sänger beurteilen?

THOMAS D Ja. Vor allem, was Authentizität und Performance angeht. Beim ESC gibt es einige Acts, die ich "Plastik" nennen würde, denen fehlt die Seele.

Fällt der aserbaidschanische Siegertitel "Running Scared" auch in diese Kategorie?

THOMAS D Sagen wir mal so: Mich hat deren Sieg schon überrascht.

Vielleicht will das große Publikum eher Show als Seele?

THOMAS D Das kann sein, aber darauf kann ich keine Rücksicht nehmen. Ich kann keinen Labor-Act designen.

Die ESC-Glamourshow wird das relativ arme Land reichlich Geld kosten. Komisches Gefühl?

THOMAS D Das ist ein zweischneidiges Schwert. Ich finde es gut, dass der Fokus auf dieses Land gerichtet ist. Die haben eine alte Kultur, waren zwangsweise mehr als 70 Jahre eine Sowjetrepublik und sind seit 20 Jahren unabhängig. Die wollen an unserer Welt teilnehmen. Das finde ich gut.

Wird Stefan Raab im Hintergrund die Fäden ziehen?

THOMAS D Nein, er wird mal als Gastjuror dabei sein, ansonsten mache ich die Show, wie ich möchte. Ich will aber gern von seiner Grand-Prix-Erfahrung profitieren.

Was werden Sie anders machen als Stefan Raab?

THOMAS D Ich mache alles wie Stefan, nur besser. (lacht)

F. Aures