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Eurovion Song Contest 2011

Nur noch Heimspiele

3 Lena Meyer Landrut 2011
NDR/Universal Music

Erst der Vorentscheid, im Mai dann der Song Contest: Stefan Raab, der NDR, Deutschland - alle setzen erneut auf Lena. Ist das klug? Wir haben das Für und Wider abgewogen (MO, 7.2., Pro 7)

Was war das für ein herrlicher Frühling! Im vergangenen Jahr, als Stefan Raab die von ihm ausgerufene "nationale Aufgabe" tatsächlich erfüllte. Er schaffte es, mit einer Castingshow das Interesse am Eurovision-Vorentscheid wiederzuerwecken. Das ganze Land mit der dort gefundenen Kandidatin - Lena - zu euphorisieren, die dann tatsächlich den Preis holte. Das hat Spaß gemacht, das wollen wir noch einmal.

Wie macht man das? Indem man Lena einfach noch einmal antreten lässt?

Alleinentscheider Raab

Schon direkt nach dem Sieg in Oslo hatte Raab den nächsten Eurovision zu einer Lena-Titelverteidigung erklärt. Dass die 19-Jährige erneut singt, schien Raab selbstverständlich. Dem NDR blieb nichts anderes übrig, als zu behaupten, dass dieses Vorgehen vorher gemeinsam beschlossen worden sei. Bei der Konferenz der ARD-Fernsehdirektoren gab es trotzdem Schelte, vor allem vom Bayerischen Rundfunk, der kritisierte, der Sender habe sich vor vollendete Tatsachen stellen lassen.

Und dieses Gefühl will auch beim Zuschauer nicht weichen. Zwar wird es wieder eine privat-öffentlich-rechtliche Castingshow geben, wieder werden die Zuschauer wählen können. Aber diesmal eben nicht unter hoch motivierten jungen Talenten, sondern bloß unter den zwölf Tracks von Lenas neuem Album. Das wird man nach der Show kaufen können - und so vielleicht Lust auf die Tournee bekommen, die Lena ab dem 13. April durch Deutschland führt. Ist das die nationale Aufgabe für 2011?

Frank Aures