"Ich bin kein Schauspieler, ich bin höchstens Darsteller und eigentlich Unterhaltungshandwerker," sagt Robert Palfrader. Für die Hauptrolle der beiden exzellenten "Metzger"-Krimis ist der bescheidene Autodidakt trotzdem ein Glücksfall.
Er ist genau so, wie man sich den Mordfälle lösenden Möbelrestaurator Adrian Metzger vorstellt, der in bisher sechs Romanen von Thomas Raab ermittelt hat. Ein bisschen linkisch, komplexbeladen, aber auch gewitzt. Und irgendwie anders.
Er ist genau so, wie man sich den Mordfälle lösenden Möbelrestaurator Adrian Metzger vorstellt, der in bisher sechs Romanen von Thomas Raab ermittelt hat. Ein bisschen linkisch, komplexbeladen, aber auch gewitzt. Und irgendwie anders.
Mit kultivierter schlechter Laune und trotzdem leichtfüßig. Österreichisch? "Das Österreich, das wir im Film zeigen, ist nicht Stellvertreter oder Karikatur des Landes, eher ein Paralleluniversum", sagt Palfrader ausweichend. Als Kabarettist setzt er sich zwar intensiv mit seiner Heimat und ihren als arrogant verschrienen deutschen Nachbarn auseinander. Im Gespräch versucht er aber deutsch-österreichische Klischees zu umschiffen.
Vier Staffeln "Wir sind Kaiser" machten den 46-Jährigen zum Star. In der satirischen Talkshow empfängt er als bornierter Kaiser Robert Heinrich I. Prominente, spricht von sich im Plural und seine Gäste in der dritten Person an.
Vier Staffeln "Wir sind Kaiser" machten den 46-Jährigen zum Star. In der satirischen Talkshow empfängt er als bornierter Kaiser Robert Heinrich I. Prominente, spricht von sich im Plural und seine Gäste in der dritten Person an.
In Serien wie "Braunschlag", von der gerade eine US-Version entsteht, und ganz besonders in der Comedyreihe "BÖsterreich" kultiviert er einen so extrem gemeinen Humor, wie es ihn in Deutschland einfach nicht gibt.
Palfrader und sein Freund, der Burgschauspieler Nicholas Ofczarek, spielen achtzig Rollen, Palfrader hat auch die Drehbücher mitgeschrieben. Für ihn wohl keine große Sache: "Ich bin nur eine hirnlose Sprechpuppe, die manchmal ein paar Ideen zu Papier bringt."
Obrigkeiten kommen bei Palfrader wie auch beim "Metzger" nicht gut weg. Die Polizei ist dumm, das Kirchenpersonal verlogen und aufdringlich. Ist Palfrader nach Charlie Hebdo heute vorsichtiger mit harten Witzen über Religion? "Nein. Ich bin nach einer Pussy-Riot-Persiflage in einer Kirche auch schon wegen Blasphemie angezeigt worden.
Ich bekomme auch dumme Briefe." Er lacht: "‚Palfrader, du Judensau, zurück mit dir nach Afrika!‘ Das ist mein Lieblingsbrief." Freundlich klingt er dabei, geradezu liebenswert. Sympathisch. Stimmt es, dass im Gegenzug die Österreicher die Deutschen nicht mögen? "Ja, ich denke, das ist historisch. Wir hatten früher einen Hof. Mit einem Kaiser. Jeder hat versucht, über besonders höfliches Benehmen nobler zu wirken, als er eigentlich ist, und sich so gesellschaftlich zu verbessern," sagt Palfrader. "Ihr habt das nie gehabt.
Eure Sprache ist korrekter, ehrlicher. Aber sehr, sehr unhöflich." Er denkt kurz nach, sagt dann: "Was ihr gemacht habt, würden wir Österreicher nie tun. Wir würden einem Gastgeber, noch dazu Brasilien, nicht sieben Tore schießen. Das ist der Unterschied."
Ein Witz? Palfrader lacht jedenfalls nicht. Das tut der Metzger allerdings auch nie. Rätselhaft. Und sehr unterhaltsam.
F. I. Aures
Der Metzger und der Tote im Haifischbecken
DO 12.2. Das Erste 20.15 Uhr
Der Metzger muss nachsitzen
DO 19.2. Das Erste 20.15 Uhr
Palfrader und sein Freund, der Burgschauspieler Nicholas Ofczarek, spielen achtzig Rollen, Palfrader hat auch die Drehbücher mitgeschrieben. Für ihn wohl keine große Sache: "Ich bin nur eine hirnlose Sprechpuppe, die manchmal ein paar Ideen zu Papier bringt."
Obrigkeiten kommen bei Palfrader wie auch beim "Metzger" nicht gut weg. Die Polizei ist dumm, das Kirchenpersonal verlogen und aufdringlich. Ist Palfrader nach Charlie Hebdo heute vorsichtiger mit harten Witzen über Religion? "Nein. Ich bin nach einer Pussy-Riot-Persiflage in einer Kirche auch schon wegen Blasphemie angezeigt worden.
Ich bekomme auch dumme Briefe." Er lacht: "‚Palfrader, du Judensau, zurück mit dir nach Afrika!‘ Das ist mein Lieblingsbrief." Freundlich klingt er dabei, geradezu liebenswert. Sympathisch. Stimmt es, dass im Gegenzug die Österreicher die Deutschen nicht mögen? "Ja, ich denke, das ist historisch. Wir hatten früher einen Hof. Mit einem Kaiser. Jeder hat versucht, über besonders höfliches Benehmen nobler zu wirken, als er eigentlich ist, und sich so gesellschaftlich zu verbessern," sagt Palfrader. "Ihr habt das nie gehabt.
Eure Sprache ist korrekter, ehrlicher. Aber sehr, sehr unhöflich." Er denkt kurz nach, sagt dann: "Was ihr gemacht habt, würden wir Österreicher nie tun. Wir würden einem Gastgeber, noch dazu Brasilien, nicht sieben Tore schießen. Das ist der Unterschied."
Ein Witz? Palfrader lacht jedenfalls nicht. Das tut der Metzger allerdings auch nie. Rätselhaft. Und sehr unterhaltsam.
F. I. Aures
Der Metzger und der Tote im Haifischbecken
DO 12.2. Das Erste 20.15 Uhr
Der Metzger muss nachsitzen
DO 19.2. Das Erste 20.15 Uhr