Als 2007 die Drehbuchautoren in den USA wegen schlechter Vergütung und unzureichender Rechte streikten, standen die Räder in Hollywood still. Großprojekte wie der Bond-Film "Ein Quantum Trost" und die Dan-Brown-Verfilmung "Illuminati" wurden auf Eis gelegt, Fernsehserien vorübergehend eingestellt. Im Januar 2008 fiel sogar die Golden-Globe-Verleihung aus.
Die ersten Opfer des Streiks waren die täglichen Talkshows, weil ihre Gagschreiber keine Pointen mehr lieferten. Late-Night-Moderator Jay Leno musste gestehen: "Ohne meine Schreiber bin ich nicht lustig, ohne sie bin ich nichts." Wie wenig sich für den Berufsstand seither geändert hat, machte jüngst ein Gastbeitrag in der "FAZ" deutlich.
Eine Drehbuchautorin beklagte sich am Beispiel der ARD-Serie "Die Stadt und die Macht", wie die Presse (und der Sender selbst) Stars und Regisseure feiert und die Autoren mit keinem Wort erwähnt. Sie rechnete vor, dass die Schreiber siebenmal so lange mit dem Stoff zubrachten wie anschließend das Drehteam.
Die ersten Opfer des Streiks waren die täglichen Talkshows, weil ihre Gagschreiber keine Pointen mehr lieferten. Late-Night-Moderator Jay Leno musste gestehen: "Ohne meine Schreiber bin ich nicht lustig, ohne sie bin ich nichts." Wie wenig sich für den Berufsstand seither geändert hat, machte jüngst ein Gastbeitrag in der "FAZ" deutlich.
Eine Drehbuchautorin beklagte sich am Beispiel der ARD-Serie "Die Stadt und die Macht", wie die Presse (und der Sender selbst) Stars und Regisseure feiert und die Autoren mit keinem Wort erwähnt. Sie rechnete vor, dass die Schreiber siebenmal so lange mit dem Stoff zubrachten wie anschließend das Drehteam.
Autoren haben bessere Zeiten erlebt. Zum Beispiel die 70er, als der TV-Film noch Fernsehspiel hieß. "Das Millionenspiel" von 1970 firmierte als "ein Film von Wolfgang Menge". Er war der Autor, nicht der Regisseur.
Der ZDF-Vierteiler "Wallenstein" wurde "erzählt von Leopold Ahlsen", er wurde im Vorspann am Schluss genannt, nicht Regisseur Franz Peter Wirth. Einer, den die Geringschätzung seiner Zunft schon lange ärgert, ist der Hamburger Holger Karsten Schmidt. Schmidt entwickelte die Charaktere der Stuttgarter "Tatort"-Kommissare Lannert und Bootz.
In den vergangenen Jahren gewann der 50-Jährige für die Bücher zu "Mörder auf Amrum" und "Mord in Eberswalde" zwei Grimme-Preise. Gut möglich, dass mit dem vielschichtigen Thriller "Auf kurze Distanz" über das Wettmafiamilieu demnächst ein dritter dazukommt.
Aber auch in dem Fall würde über den Kopf hinter dem Film kaum so viel geredet wie über den Kopf des Films, Tom Schilling. Glück für Schmidt, dass der Buchmarkt anders tickt. Hier freuen sich die Leser bereits auf den neuen Roman von Holger Karsten Schmidt.
M. Schmitz
Auf kurze Distanz
MI 2.3. ARD 20.15
Der ZDF-Vierteiler "Wallenstein" wurde "erzählt von Leopold Ahlsen", er wurde im Vorspann am Schluss genannt, nicht Regisseur Franz Peter Wirth. Einer, den die Geringschätzung seiner Zunft schon lange ärgert, ist der Hamburger Holger Karsten Schmidt. Schmidt entwickelte die Charaktere der Stuttgarter "Tatort"-Kommissare Lannert und Bootz.
In den vergangenen Jahren gewann der 50-Jährige für die Bücher zu "Mörder auf Amrum" und "Mord in Eberswalde" zwei Grimme-Preise. Gut möglich, dass mit dem vielschichtigen Thriller "Auf kurze Distanz" über das Wettmafiamilieu demnächst ein dritter dazukommt.
Aber auch in dem Fall würde über den Kopf hinter dem Film kaum so viel geredet wie über den Kopf des Films, Tom Schilling. Glück für Schmidt, dass der Buchmarkt anders tickt. Hier freuen sich die Leser bereits auf den neuen Roman von Holger Karsten Schmidt.
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