"Geht es jetzt endlich richtig los"? fragte Moderator Alexander Bommes zum Auftakt der zweiten Runde der bisher mit Toren und spektakulären Offensivaktionen geizenden Europameisterschaft. Studiogast Guus Hiddink klagte ebenfalls über den "verängstigten" Fußball und Mehmet Scholl taten später die Spieler bei dieser "taktischen EM" leid.
Nach einigem Suchen fanden die Berichterstatter dann tatsächlich Offensiv-Rekorde: Die erste Hälfte von Russland - Slowakei war mit zwei Treffern die torreichste erste Halbzeit dieser EM. Das ist immerhin eine Steigerung um 100 Prozent.
Und das anschließende 1:1 zwischen der Schweiz und Rumänien war mit 19:14 Torschüssen angeblich das Spiel mit den bisher meisten Abschlüssen.
Keine Rekorde gab es bei Frankreichs mühsamen 2:0 gegen ein stark verteidigendes und mutig angreifendes Albanien. Dafür lieferte die Partie den endgültigen Beweis eines Allgemeinplatzes: Es gibt bei einem großen Turnier keine kleinen Mannschaften mehr.
Alle die befürchteten, dass die Aufstockung auf 24 Mannschaften die traditionell enge Leistungsdichte einer EM verwässern könnte, können aufatmen. Scheinbare Außenseiter wie Rumänien und Albanien sind kein Kanonenfutter, sondern ernstzunehmende Gegner, denen nur ein, zwei Spieler mit Killerinstinkt fehlen.
Und sonst: Der ehemalige russische Nationaltrainer Guus Hiddink erklärte uns anhand der phlegmatischen Abwehrspieler die russische Seele: Offenbar nehmen die russischen Spieler selbst Gegentore mit stolzem unerschütterlichem Fatalismus hin. Dafür gibt es wohl ein unübersetzbares Wort, das Hiddink in die Runde warf. Helfen konnte Hiddink allerdings nicht, eine russische Sängerin zu identifizieren, die laut Bommes die "russische Helene Fischer" sein könnte (dabei ist Helene ja eigentlich selbst Russin).
Bei dem Punkt, der uns am meisten unter den Fingernägeln brannte, kam die ARD in Gestalt von Gerhard Delling ihrem Bildungsauftrag nicht nach. In einem Interview mit Joachim Löw fragte der Moderator nicht nach, was Jogi denn nun in seiner Unterhose gesucht hat (vielleicht hatte ihm ja jemand in der Kabine einen Zettel mit Taktikanweisungen reingesteckt).
Sebastian Milpetz
Nach einigem Suchen fanden die Berichterstatter dann tatsächlich Offensiv-Rekorde: Die erste Hälfte von Russland - Slowakei war mit zwei Treffern die torreichste erste Halbzeit dieser EM. Das ist immerhin eine Steigerung um 100 Prozent.
Und das anschließende 1:1 zwischen der Schweiz und Rumänien war mit 19:14 Torschüssen angeblich das Spiel mit den bisher meisten Abschlüssen.
Keine Rekorde gab es bei Frankreichs mühsamen 2:0 gegen ein stark verteidigendes und mutig angreifendes Albanien. Dafür lieferte die Partie den endgültigen Beweis eines Allgemeinplatzes: Es gibt bei einem großen Turnier keine kleinen Mannschaften mehr.
Alle die befürchteten, dass die Aufstockung auf 24 Mannschaften die traditionell enge Leistungsdichte einer EM verwässern könnte, können aufatmen. Scheinbare Außenseiter wie Rumänien und Albanien sind kein Kanonenfutter, sondern ernstzunehmende Gegner, denen nur ein, zwei Spieler mit Killerinstinkt fehlen.
Und sonst: Der ehemalige russische Nationaltrainer Guus Hiddink erklärte uns anhand der phlegmatischen Abwehrspieler die russische Seele: Offenbar nehmen die russischen Spieler selbst Gegentore mit stolzem unerschütterlichem Fatalismus hin. Dafür gibt es wohl ein unübersetzbares Wort, das Hiddink in die Runde warf. Helfen konnte Hiddink allerdings nicht, eine russische Sängerin zu identifizieren, die laut Bommes die "russische Helene Fischer" sein könnte (dabei ist Helene ja eigentlich selbst Russin).
Bei dem Punkt, der uns am meisten unter den Fingernägeln brannte, kam die ARD in Gestalt von Gerhard Delling ihrem Bildungsauftrag nicht nach. In einem Interview mit Joachim Löw fragte der Moderator nicht nach, was Jogi denn nun in seiner Unterhose gesucht hat (vielleicht hatte ihm ja jemand in der Kabine einen Zettel mit Taktikanweisungen reingesteckt).
Sebastian Milpetz