Es gibt Filme, die schlecht sind, es gibt Filme die so schlecht sind, dass sie wieder gut sind und es gibt Filme die so schlecht sind, dass sie einfach nur schlecht sind. Viele billige B-Movies wie die haarsträubenden Machwerke von Ed Wood "Plan 9 aus dem Weltall" haben einen gewissen naiven Charme, der sie über jede Kritik erhaben macht. Dann gibt es aber auch viele Filme, die sich todernst nehmen, gerade dadurch aber unfreiwillig komisch sind. Und dann gibt es Filme, die so schlecht sind, dass es schon nicht mehr lustig ist.

Tash-Filme haben sich über die Jahre einen Kultstatus mit einer eigenen Fanbasis erarbeitet. Oliver Kalkofe und Peter Rütten feiern etwa in ihrer Reihe "SchleFaZ" (die schlechtesten Filme aller Zeiten) bei Tele 5 grottige Streifen.
Und alljährlich werden im Vorfeld der Academy Awards die Goldenen Himbeeren verliehen, der Anti-Oscar für den schlechtesten Film.

Wir präsentieren eine Auswahl des Schrecken, der miesesten, billigsten und unfreiwillig komischsten Filme aller Zeiten: Von dem Rekordgewinner der Goldenen Himbeeren bis zu schlechtbewertesten Film aller Zeiten in der Filmdatenbank imdb.com.

Aber Achtung, für bleibende Schäden nach Filmgenuss übernehmen wir keine Haftung.

The Room (2003)

Verleih

In "The Disaster Artist" setzt James Franco dem geheimnisvollen Tommy Wiseau ein Denkmal. Ein finanziell unabhängiger, verhaltensauffälliger Osteuropäer, der sich für den größten Filmemacher der Welt hält, ohne offensichtlich jemals ein Kino von innen gesehen zu haben. In seinem "Drama" "The Room" setzt sich Wiseau als Regisseur und Autor selbst in Szene - mit unfassbaren Dialogen, unmotivierten und ins Nichts laufenden Handlungssträngen und anatomisch unmöglichen Sexszenen. Während viele B-Movies wenigstens noch unschuldigen Charme besitzen, ist "The Room" der unsympathische, gescheiterte Versuch eines talentlosen Egomanen, das ganz große amerikanische Drama zu schaffen.

Plan 9 aus dem Weltall (1959)

Bis ihm "The Room" den Rang streitig machte galt Ed Woods Sci-Fi-Machwerk unbestritten als schlechtester Film aller Zeiten. Hauptdarsteller Bela Lugosi ("Dracula") verstarb während der Dreharbeiten und wurde durch einen Schauspieler ersetzt, der ihm null ähnlich sieht und deshalb mit Cape vor dem Gesicht durch die wackeligen Kulissen taumelt. Wie James Franco jetzt "The Room" setzte Tim Burton 1994 dem Film und seinem Macher mit "Ed Wood" ein Denkmal.

DNA - Die Insel des Dr. Moreau (1996)

DNA, das steht in diesem Fall für Dämlich, Nichtssagend, Abartig. In John Frankheimers ("Ronin") vergurkter Version des H.G. Wells'' Roman züchten der irre Dr. Moreau (Marlon Brando) und sein Assistent (Val Kilmer) eine neue Rasse. Mit "Lost Soul" (2014) gibt es immerhin eine unterhaltsame Doku über die irren Dreharbeiten, die nicht nur von den Launen der Stars torpediert wurden.

Battlefield Earth (1996)

Eigentlich reicht schon John Travoltas dämliche Aufmachung als Alien-Obermotz Terl, um diese Scientology-Fiction-Seifenoper richtig einzuschätzen. Doch der Scientologe meinte es todernst mit der Verfilmung eines Romans des Sektengründers Ron L. Hubbard. Die Story? Ein Mensch (Barry Pepper) ruft zum Widerstand gegen Aliens auf...

Battle of Los Angeles (2011)

Der Sci-Fi-Thriler "World Invasion: Battle Los Angeles" von 2011 war schon kein Meisterwerk, der Mockbuster aus dem Hause Asylum schlägt aber dem Fass den Boden aus. Die Invasionsaction prunkt mit Top-Dialogen: "Ich hab hier in meiner Lieblingspistole extra eine Kugel für ganz besondere Menschen wie zum Beispiel die Reinkarnation von Hitler."

Roboter der Sterne (1975)

Screenshot Youtube

"SchleFaZ" sei Dank, dass wir diesen Weltraumschrott von 1975 im Jahr 2015 doch noch im deutschen Fernsehen bewundern konnten. Der asiatische Billigfilm kam 1977 sogar im Fahrwasser von "Star Wars" in die deutschen Kinos. Da für die Synchro angeblich kein Drehbuch vorlag, fabulierten die Sprecher mit Humor der Marke "so unlustig, dass sie schon wieder lustig ist" wild drauf los.

Daniel der Zauberer (2004)

Was für eine Ehre: Ein deutscher Film hat es bei imdb.com in die Flop 5 der am schlechtesten bewerteten Filme geschafft. Und wir reden hier von über vier Millionen Titeln. Das Daniel-Küblböck-Vehikel (was macht der eigentlich heute) rangiert an Platz vier der miesesten Filme. Regisseur Uli Lommel sah in Küblböck einen verzauberten Frosch, den er allerdings in seinem halbdokumentarischen Musikfilm nicht zum Schauspieler wachküssen konnte.

Santa Claus Conquers the Martians (1964)

Die kleinen Marsianer müssen wieder lernen Kinder zu werden. Also entführt man kurzerhand den Weihnachtsmann von der Erde... Herrliche Grütze und ein kleiner Klassiker des Genres.

Reefer Madness (1936)

Unter dem verheerenden Einfluß von Marihuana, das hier schon beim ersten Zug totale Abhängigkeit erzeugt, verwandeln sich junge, wohlfrisierte Amerikaner in haltlose Monster, die sich ihren sexuellen und kriminellen Gelüsten hemmungslos ergeben. Zum Glück bereiten die US-Behörden dem Spuk ein Ende... Krude Story, miese Regie und Schauspieler, die abwechselnd wie Nosferatu oder Schaufensterpuppen agieren, verkehren die Propaganda-Wirkung ins Gegenteil und provozieren die Frage: Wo hatten die Filmemacher bloß ihren Stoff her? Der Anti-Drogenfilm wurde zum unfreiwilligen Kultfilm

Jack & Jill (2011)

Werbefilmer (Adam Sandler) wird in L. A. von seiner irren Schwester (Adam Sandler) heimgesucht. Der Ulk, in dem sich auch Altstar Al Pacino zum Horst macht, räumte 2012 bei der Vergabe des Anti-Oscars Goldene Himbeere als erster Film in jeder Kategorie ab. Ist ja auch was, irgendwie.

Modigliani - Ein Leben in Leidenschaft (2004)

"Es ist Zeit, den Wahnsinn zu beenden", ächzt Modigliani (Andy Garcia) kurz vor Schluss - doch da ist es bereits zu spät, für den von Tuberkulose und wildem Leben geschwächten Maler wie für den Film. Wenn "Modi" mit einer Rose im Mund in Paris über die Tische tanzt oder wenn die Künstlergemeinde zu New-Age-Pop-Trallala die Pinsel schwingt, meint man fast, Regisseur Mick Davis habe ein Musical à la "Moulin Rouge" im Sinn gehabt. Raus kam aber nur verhobener Kunstquark.

Gestatten, mein Name ist Cox (1954)

Endkonfuser Krimi-"Spaß" mit einer total aufgesexten jungen Nadja Tiller und Johannes Heesters als öligem Hobbydetektiv. Dickster Hund: Joopie entkommt aus einer brennenden Mühle. Ein Freund kommt dazu und fragt: "Bist du verantwortlich für dieses kleine Freudenfeuer hier?" Joopie: "Freudenfeuer?! Na, du bist gut. Wohl eher ein Krematorium!"

Supersonic Man (1979)

Dreiste "Superman"-Kopie von Spaniens Trashpapst Juan Piquer Simón: Um die Weltherrschaftspläne des fiesen Dr. Gulk zu stoppen, schicken intergalaktische Mächte Rettung auf die Erde - in Gestalt eines Jedermanns mit Pornoschnauzer, der sich bei Bedarf in Supersonic Man verwandelt: ein Held, der mit Trockenschwimmergesten durch die Luft fliegt... Euro-Trash mit fiesem Ohrwurmsoundtrack.

Kod Adı: K.O.Z. (2015)

Laut imdb.com der schlechteste Film aller Zeiten: 1,4 von zehn Sternen holt die türkische Actionsaga, die den Korruptionsskandal von 2013 als Verschwörung gegen die Regierung darstellt. Der imdb-Score wurde zeitweilig nur von "Reis" unterschritten, der Erdogan-Biografie von 2017.