20th Century Fox International Television

Tolle Sitcom: How I Met Your Mother

Woran erkennt man eine gute Sitcom? Daran, dass sie auch dann noch Lacher ohne Ende bietet, wenn Pro Sieben jede Stimme mit einem unpassenden Synchronsprecher besetzt und Wortwitze falsch übersetzt wie im Fall von "How I Met Your Mother".

Das Konzept klingt spleenig: Im Jahr 2030 erzählt ein Vater seinen Kindern, wie er ihre Mutter kennengelernt hat. Doch abgesehen von diesem epischen Erzählrahmen ist es in erster Linie eine Sitcom über die Freundschaft von fünf jungen New Yorkern: der nach der Frau fürs Leben suchende Ted, sein Mitbewohner Marshall, dessen Verlobte Lily, der Frauenheld Barney und die Kanadierin Robin.

In den USA sollte die Sitcom dem Altherren-Sender CBS jüngere Zuschauer zuzuspielen. Eine Mission, die so gut gelöst wurde, dass im Herbst bereits die vierte Staffel startet. Und bei uns? Da hat Pro Sieben nach vielen Jahren mal wieder den Mumm, eine Sitcom in der Hauptsendezeit zu programmieren, wählt aber prompt die falsche: "Samantha Who?", eine eher formelhafte Serie.

Die wesentlich originellere und intelligentere "How I Met Your Mother" versteckt man hingegen im Sitcom-Block am Samstagnachmittag. Ein Schicksal, das sie mit vielen Vertretern ihres Genres teilt. In den USA Quotenrenner im zweistelligen Millionenbereich, laufen sie bei uns nur im Nacht- und Nachmittagsprogramm oder auf Spartensendern, wie man sehr gut an unserer Liste der 25 besten Sitcoms erkennen kann.

Der von den Sendern angeführte Grund, in Deutschland gäbe es kein Interesse an Sitcoms, ist fadenscheinig. Denn das Problem ist oft hausgemacht. Den Synchronfassungen gelingt es nur selten, den Witz des Originals zu transportieren. So sind plötzlich die Lacher vom Band an Stellen, die für den deutschen Zuschauer nicht mehr witzig sind.