Der Fall Harvey Weinstein schlägt weiter Wellen, die bis nach Deutschland reichen. Nachdem die New York Times berichtete, dass der Hollywood-Produzent über Jahrzehnte Schauspielerinnen, darunter Angelina Jolie und Gwyneth Paltrow, sexuell belästigt hatte, meldeten sich etliche Frauen aus TV und Fernsehen zu Wort, die von Produzenten oder Regisseuren bedrängt und betatscht wurden. Über den Hashtag #meToo, den die Schauspielerin Alyssa Milano lancierte, teilten auch ganz "normale" Frauen ihre Erfahrungen mit Vorgesetzten, die ihre Macht für ungewollte Annäherungen missbrauchen wollten.
Für die aktuelle Ausgabe (44/2017) der "Bunte" erzählen jetzt deutsche Schauspielerinnen und Moderatorinnen ihre Geschichten, die zeigen dass sexuelle Belästigung nicht nur in Hollywood, sondern auch im deutschen Film und Fernsehen offenbar keine Seltenheit sind.
Moderatorin Birgit Schrowange berichtet in der "Bunten": "Der ZDF-Sendeleiter hat mich 1983 dermaßen bedrängt und genötigt, dass ich mich vor ihm ekelte. "Ich war 25 Jahre alt und frisch vom WDR zum ZDF gewechselt. Der Sendeleiter, einer der wichtigsten Männer beim ZDF, hatte mich als Programmansagerin eingestellt. Anfangs war er noch charmant zu mir. Doch er gab mir schnell zu verstehen, dass er am längeren Hebel sitzt und sich von mir mehr erwartet als verbale Freundlichkeit." Als Schrowange ihm klarmachte, dass sie nicht mitspielen würde strich er ihr zugesagte Sendungen. Die heute 59-Jährige beschwerte sich damals beim Chefredakteur - doch der entgegnete nur: "Ja Mädel, dann gehen Sie eben mal mit dem Sendeleiter essen. Was ist schon dabei?"
''Bild'' fragte bei den damaligen ZDF-Verantwortlichen nach - die wollen davon heute nichts mehr wissen. "Ein solches Gespräch habe ich mit Frau Schrowange nie geführt", meinte der Chefredakteur Klaus Bresser. Und ZDF-Intendant Dieter Stolle, an den sich Birgit Schrowange auch wandte, dementierte: "An einen solchen Vorgang und an ein solches Gespräch kann ich mich nicht erinnern."
Für die aktuelle Ausgabe (44/2017) der "Bunte" erzählen jetzt deutsche Schauspielerinnen und Moderatorinnen ihre Geschichten, die zeigen dass sexuelle Belästigung nicht nur in Hollywood, sondern auch im deutschen Film und Fernsehen offenbar keine Seltenheit sind.
Moderatorin Birgit Schrowange berichtet in der "Bunten": "Der ZDF-Sendeleiter hat mich 1983 dermaßen bedrängt und genötigt, dass ich mich vor ihm ekelte. "Ich war 25 Jahre alt und frisch vom WDR zum ZDF gewechselt. Der Sendeleiter, einer der wichtigsten Männer beim ZDF, hatte mich als Programmansagerin eingestellt. Anfangs war er noch charmant zu mir. Doch er gab mir schnell zu verstehen, dass er am längeren Hebel sitzt und sich von mir mehr erwartet als verbale Freundlichkeit." Als Schrowange ihm klarmachte, dass sie nicht mitspielen würde strich er ihr zugesagte Sendungen. Die heute 59-Jährige beschwerte sich damals beim Chefredakteur - doch der entgegnete nur: "Ja Mädel, dann gehen Sie eben mal mit dem Sendeleiter essen. Was ist schon dabei?"
''Bild'' fragte bei den damaligen ZDF-Verantwortlichen nach - die wollen davon heute nichts mehr wissen. "Ein solches Gespräch habe ich mit Frau Schrowange nie geführt", meinte der Chefredakteur Klaus Bresser. Und ZDF-Intendant Dieter Stolle, an den sich Birgit Schrowange auch wandte, dementierte: "An einen solchen Vorgang und an ein solches Gespräch kann ich mich nicht erinnern."
Das System ist Schuld
Auch im deutschen Film sind eindeutig zweideutige Angebote offenbar gang und gäbe: Alexandra Kamp, Mariella Ahrens und Jo Kern berichten in "Bunte" von Regisseuren, die mitten in der Nacht ans Hotelzimmer klopften und etwas "besprechen" wollten. Uschi Glas erzählt von einem Filmpartner, der ihr bei einer Kusszene ungefragt die Zunge in den Mund steckte. Anouschka Renzi wurde von einem Regisseur gedemütigt, ihre Rolle massiv gekürzt. Sie gab den Film auf und wurde ausbezahlt. "Das war wie Schweigegeld".
Für Schauspielerinn Nina Kronjäger liegt das Problem nicht nur bei den einzelnen Männern, sondern am System: "Bei einem Verhältnis von 75 Prozent Männern zu 25 % Frauen, die bei Regie, Kamera und Produktion Machtpositionen haben, liegt auf der Hand wer den Ton angibt. Schluss mit dem Eierschaukeln, wir brauchen die Quote!"
Für Schauspielerinn Nina Kronjäger liegt das Problem nicht nur bei den einzelnen Männern, sondern am System: "Bei einem Verhältnis von 75 Prozent Männern zu 25 % Frauen, die bei Regie, Kamera und Produktion Machtpositionen haben, liegt auf der Hand wer den Ton angibt. Schluss mit dem Eierschaukeln, wir brauchen die Quote!"