Exil

D/Alban./B 2020 | Drama

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Bewertung:

Meinung der Redaktion

Humor
Anspruch
Action
Spannung
Erotik

Beklemmende Studie zu Ausgrenzung und ihren fatalen Folgen

IMDb-Bewertung:

6,6

/10

Ein aus dem Kosovo stammender Pharmaingenieur fühlt sich vom Umfeld missverstanden und diskriminiert — leidet er unter Paranoia?

Der im Kosovo geborene Xhafer ist überzeugt, dass man ihn schikaniert. Auch hinter der toten Ratte vor seinem Haus steckt ganz bestimmt ein Laborkollege, oder? Im älteren Mitarbeiter Urs vermutet Xhafer den Strippenzieher einer Intrige gegen ihn. Alles Rassisten?

„Das kann auch ein Versehen sein“, beschwichtigt ihn seine Frau Nora, als ihm bei der Arbeit wichtige Mails nicht weitergeleitet werden. Doch Xhafer sinkt immer tiefer in eine Spirale aus Paranoia, vermeintlicher sowie echter Zurückweisung. Das bekommt auch Nora schmerzhaft zu spüren…

Wahr oder Wahn? Teils etwas plakativ, dann wieder schön subtil, werden hier die Grenzen verschoben. Nicht nur die Atmosphäre ist unheimlich intensiv: Visar Morina hält uns so nahe bei der Hauptfigur, dass man am Ende von deren Tour de Force, von Misel Maticevic großartig gespielt, selbst ganz durchgeschwitzt ist.

Doch auch die Nöte anderer Figuren behält Morina im Auge — wie die von Manfred, ein Arbeitskollege Xhafers, und von Reinigungskraft Hatique. So gelingt ihm eine vielschichtige Studie über soziale Ausgrenzung und subjektives Erleben. Denn unabhängig davon, ob Xhafer wirklich diskriminiert wird, geht es immer auch um die Frage, wie wir das, was uns widerfährt, wahrnehmen und interpretieren.

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