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TV-Kritik

Die Mutti mit dem Werkzeugkasten

Sarah Connor räumt nun mit den Terminatoren in Serie auf - ob das so gut für den Mythos ist?

TERMINATOR S.C.C. (Montag, Prosieben, 21.15 Uhr)
Ich gebe zu, ich kann mit dieser Serie wenig anfangen. Das mag damit zu tun haben, dass ich die "Terminator"-Filme großartig finde. Dabei hätte es bleiben sollen, insofern hat sich der Sender mit der Umtitelei bei mir schon mal keinen Gefallen getan. Aber wahrscheinlich wollten die Münchener eine Verwechslung mit der gleichnamigen Sangeskünstlerin aus Delmenhorst, die bekanntlich öfter auf dem Sender zu sehen ist, vermeiden.
Die Science-Fiction-Action, die im US-Original den Titel "The Sarah Connor Chronicles" trägt, handelt von den Ereignissen zwischen dem zweiten und dem dritten Film, also von der Zeit, in der John Connor zum Anführer der Rebellen gegen Cyberdyne ausgebildet wird. Er und seine Mutter leben im Untergrund und insbesondere Mutti ist damit beschäftigt, zeitreisende Terminatoren und andere Bösewichte von Cyberdyne Systems von der Kleinfamilie fernzuhalten.
Das habe ich so weit verstanden, und an der Umsetzung der Serie gibt es wenig zu kritteln: Klasse Optik, jede Menge CGI, schöne Darsteller, ein bisschen dialoglastig vielleicht. Nur das, was mich an den "Terminator"-Filmen besonders faszinierte, ging komplett flöten: Die Sarah Connor der Filme, das Muttertier, das ungewollt den zukünftigen Weltenretter zur Welt bringt und sich schließlich für ihn opfert - das lag irgendwo zwischen altgriechischer Tragödie und Neuem Testament. Die Titelheldin der FOX-Serie, gespielt von Lena Headey, ist nur noch die toughe Frau mit dem Werkzeugkasten, die typische Soccer-Mum, die alle Termine ihres Sohnes im Blick hat und durchorganisiert. Rettet man so die Menschheit? Ach, ich werde mit dieser Serie nicht warm.

Heike Barnitzke
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