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The Walking Dead Staffel 8: Episode 5 im Recap

Aufmacher
Sender

Endlich hat der erste, unfassbar laaaange Tag ein Ende, die überfällige Nacht bricht herein und man hat als Zuschauer nicht mehr das Gefühl, in einer Zeitschleife gefangen zu sein.

Endlich hat der erste, unfassbar laaaange Tag ein Ende, die überfällige Nacht bricht herein und man hat als Zuschauer nicht mehr das Gefühl, in einer Zeitschleife gefangen zu sein. Die sechste Episode fokussiert sich - wie der Titel es schon vermuten lässt - auf Ezekiel, Maggie und Rick und folgt den dreien auf ihren Wegen nach den ersten schweren Verlusten der Gruppe. Doch auch andere Helden bekommen ihren Auftritt. So gibt es in den überraschend runden 41 Minuten endlich mal wieder einen Einblick in die Aktionen von Michonne, Rosita und Carl.
Willkommen im Club von Alexandria
Foto: Sender, Carl (l.) und Siddiq
Carl trifft erneut auf den mysteriösen Fremden, der ihm und Rick bereits zu Beginn der achten Staffel über den Weg gelaufen ist. Er stellt sich als Siddiq vor - Fans der Comics horchen bei dem Namen auf - und könnte sich zu einem neuen und dringend benötigten Fan-Liebling entwickeln. Carl tritt langsam in Ricks Fußstapfen und der sonst so nervige Hilfssheriff ist in dieser Episode überraschend liebenswert - dass ich das mal sagen würde, hätte ich nie gedacht... Er stellt Siddiq die drei wichtigen Fragen zur Aufnahme in den geheimen Club von Alexandria ("Wie viele Beißer hast du getötet? Wie viele Menschen hast du getötet? Warum?") und will anschließend die Verantwortung für das neue Gruppenmitglied übernehmen. Der plötzlich erwachsene und vernünftige Carl ist eine willkommene Abwechslung zur nervigen Göre, die alles besser weiß und sich ständig in Schwierigkeiten bringt. Na gut, den tollpatschigen Versuch, eine Gruppe Beißer ohne wirklichen Grund zu erledigen, vergessen wir am besten ganz schnell. Die Entscheidung, sich unnötigerweise in Gefahr zu begeben, war mal wieder keine allzu kluge. Dennoch bewundere ich Carls Loyalität Siddiq gegenüber, der Beißer von ihrem Leid erlösen und ihnen - dem Rat seiner Mutter folgend - auf diese Weise Frieden verschaffen will. Ich bin gespannt, wie sich die neue interessante Figur in die Gemeinschaft einfügen wird.
Der gebrochene König
Foto: Sender, Ezekiel trauert
Carol versucht unterdessen mit allen Mitteln, den gebrochenen König wieder auf seinen Thron zu hieven. Nach und nach ist die starke Verbindung zwischen den beiden zu erkennen, auf die Fans lange gewartet haben, angefangen bei den vielen Besuchen, die Ezekiel Carol anfangs abgestattet hat. Beide lassen ihre Masken fallen und zeigen Gefühle, was eine nette Alternative zum ewig positiven und Reden schwingenden König und der verschlossenen Carol ist. Wir erfahren, dass Carol seit dem Tod ihrer Tochter eine Rolle spielt und so tut, als sei alles in Ordnung. Nun will sie auch Ezekiel dazu bringen, weiterhin den starken König zum Wohle des Königreichs zu mimen. Leider erweist sich Ezekiel ohne seinen Stubentiger Shiva nicht annähernd so stark wie Carol und versinkt weiterhin in Selbstmitleid. Der emotionale Dialog der beiden verleiht der Serie endlich den Tiefgang, den sie dringend benötigt, um ihre Fans auch in Zukunft bei Laune zu halten.
Mit Musik gegen Beißer
Foto: Sender, Maggie (Mitte) entscheidet über die Gefangenen
Dennoch gibt es auch in dieser Folge wieder die eine oder andere dumme Entscheidung. Michonne will unbedingt das angegriffene und von Beißern umzingelte Sanctuary sehen und macht sich gemeinsam mit Rosita auf den Weg. Warum, weiß eigentlich keiner, doch unterwegs treffen die beiden auf zwei Saviors, die die Beißer mit einer gigantischen Musikanlage vom Sanctuary verscheuchen wollen. Der Kampf beginnt, Rosita sprengt einen Savior mit einem Raketenwerfer in die Luft und am Ende gelingt es nicht den beiden, sondern Daryl und Tara, den musikalischen Angriff zu verhindern. Auch wenn es nicht wirklich nachvollziehbar ist, warum sich Michonne und Rosita in Gefahr bringen mussten, ist dieser Handlungsstrang einer der unterhaltsamsten in dieser Episode.

Auch Maggie steht in Hilltop vor enormen Herausforderungen. Dank der Gefangennahme der Saviors durch Gutmensch Jesus muss die neue Anführerin der Gemeinschaft entscheiden, was mit den Feinden passieren soll. Großartig war für mich der Moment, in dem Gregory endlich das bekommt, was er verdient und von nun an als Verräter und ewiger Wolf im Schafspelz mit den Saviors hinter Gittern sitzt. Maggie erklärt am Ende, dass sie ihre Feinde nicht aus Gnade am Leben lässt, sondern einzig und allein zu dem Zweck, sie gegen ihre eigenen Leute eintauschen zu können. Diese Aussage verdeutlicht, wie sehr sich die Witwe in den vergangenen Staffeln - und besonders nach Glenns Tod - weiterentwickelt hat. Auch wenn ich es begrüße, dass sie keine voreiligen Exekutionen durchführen lässt, ist für mich dennoch klar, dass es mit den Saviors in ihrem Kaninchengehege/Knast Ärger geben wird. Es bleibt abzuwarten, wie sich die angespannte Lage in Hilltop entwickeln wird.
Das Dümmste kommt zum Schluß
Das Dümmste kommt zum Schluss: Nach seiner Klopperei mit Daryl stattet Rick Jadis und ihrer Schrottplatz-Gang einen Besuch ab und versucht sie erneut davon zu überzeugen, gemeinsam gegen Negan zu kämpfen. Er geht sogar soweit, der Bande, die mich mit ihrer Yoda-Sprache langsam zur Weißglut treibt, zu drohen, sollten sie sich nicht auf seine Seite schlagen. Und weil das ja schon beim ersten Mal so gut geklappt hat, findet sich Rick wenig später nackig in einem Container wieder, in dem er von nun an als Gefangener sein Dasein fristet. Es müsste schon einen wahnsinnig cleveren Plan geben, um diese Schnapsidee zu rechtfertigen. Im Grunde kann man über diese Aktion nur den Kopf schütteln, die eine ansonsten sehr ausgewogene und unterhaltsame Episode zum Abschluss bringt.