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The Walking Dead Staffel 8: Episode 14 im Recap

The Walking Dead Staffel 8: Episode 14 im Recap
Sender

Die letzte Folge hatte den großen Cliffhanger vor zwei Wochen offen gelassen, diese Woche folgt die Fortsetzung.

"Wenn du lange in den Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein", hieß es bei Friedrich Nietzsche. In "Ich sterbe nicht" nimmt ihn "The Walking Dead" beim Wort: Monster werden zu Rettern in der Not. Helden werden zu Monstern.

Die letzte Folge hatte den großen Cliffhanger vor zwei Wochen schlicht offen gelassen, diese Woche folgt die Fortsetzung: Negan (Jeffrey Dean Morgan) befindet sich in der Hand von Jadis (Pollyanna McIntosh), die den Angriffen der Saviors unter dem erbitterten Regime von Simon (Steven Ogg) gekonnt entgehen konnte. Jadis, die schon immer moralische Bedenken dabei hatte, sich selbst die Hände schmutzig zu machen, greift auch für Negan auf etablierte Jigsaw-Mechaniken zurück und stellt ihm eine tödliche Challenge, die er bestehen muss.

Negan jedoch appelliert an ihre Menschlichkeit - mehr noch, er entschuldigt sich aufrichtig für den Angriff der Saviors und kann sich nach einigem Hin und Her mit ihr verbünden: Der wahre Feind ist schließlich Simon, der sich nicht an die Abmachung Negans gehalten hatte. Was die unerwarteten Komplizen verbindet, ist ihr menschlicher Kern trotz aller Grausamkeit: Bei Jadis sind es die Fotos aus ihrer Vergangenheit, die sie bei sich trägt. Bei Negan ist es sein Baseballschläger Lucille, der nach seiner verstorbenen Frau benannt ist.

Daryl (Norman Reedus) muss derweil von Rachegedanken Abschied nehmen: Wie zu erwarten war hatte Dwight (Austin Amelio) tatsächlich nur helfen wollen und Tara (Alanna Masterson) mit einer sauberen Waffe beschossen. Sie hat sich nicht verwandelt, und ist somit voll da als es darum geht, die flüchtigen Saviors einzusammeln. Rick (Andrew Lincoln), der sich immer noch - anders als Michonne (Danai Gurira) - weigert, den Brief seines verstorbenen Sohns Carl zu lesen, setzt den Geflohenen genauso nach wie eine Gruppe rund um Morgan (Lennie James), Carol (Melissa McBride) und Ezekiel (Khary Payton) an. Auf ihrer Suche kommt es zum Zerwürfnis mit Morgan, als die Truppe Hinweise auf den verschwundenen Henry (Macsen Lintz) findet, Morgan jedoch den Saviors folgen will. Alleine auf der Jagd trifft er schließlich auf Rick - und schon werden die beiden von Saviors, die offenkundig mit Verfolgern gerechnet hatten überwältigt.
Cliffhanger muss sein
Foto: Sender
Die Saviors, unter ihnen Jared (Joshua Mikel), debattieren nun darüber, die gefangenen Rick und Morgan zu verschonen, zu töten und sogar darüber, ob sie überhaupt zur Sanctuary zurück sollten. Es ist Rick, der ihnen eine weitere Alternative aufzeigt: Er bietet ihnen ein neues Leben, sollten sie mit ihm nach Hilltop kommen. Jared mag dagegen sein, doch eine Horde Walker (Nach der willkommenen Abwechslung letzte Woche sind wir also wieder bei den Deus-Ex-Machina-Zombies angekommen) zwingt sie, mit ihren Gefangenen zu kooperieren. Rick gibt ihnen sein Wort - es sei das Letzte, was in diesen Tagen noch etwas bedeute. Eine zynische Bemerkung, denn nur wenige Minuten später fallen Morgan und Rick den anderen in den Rücken und ermorden den gesamten Savior-Haufen. Das ist besonders für Rick ein neuer moralischer Tiefpunkt: Ein Versprechen zu machen, um kurz darauf ein paar verzweifelte, hoffnungslose Männer kaltblütig zu massakrieren, wäre eher ein Schachzug von Negan gewesen. Es ist offensichtlich, dass die Grenzen der beiden Rivalen nie so sehr ausgehebelt wurden wie hier. Ein toller inszenatorischer Moment macht dies klar: Rick blickt kurz nach der Ermordung der Saviors in einen zerbrochenen Spiegel. Tolle Symbolik!

Ein Happy End hat die Folge aber auch bereit. Carol findet Henry überraschenderweise lebendig und wohlauf im Wald wieder und alle schaffen es wohlbehalten nach Hilltop zurück. Wer derweil noch von der Entwicklung Ricks schockiert ist, darf ebenfalls auf Besserung hoffen: In der Schlussszene liest er endlich den Brief von Carl und blickt kurz darauf in einen unversehrten Spiegel. Ob die Worte Carls ihn noch von seinem selbstzerstörerischen Trip abhalten können? In dieser Folge ging es viel darum, sich selbst zu verlieren und was von einem übrig bleibt, wenn man für sich keine Grenzen mehr kennt. Morgan ist längst ein gebrochener Mann, Rick hat aber vielleicht noch eine Chance auf Absolution, sowie auch Jadis und Negan als verlorerene Seelen sich im jeweils anderen wieder erkannt haben.

Ein letzter - überflüssiger - Cliffhanger muss natürlich sein. Auf dem Weg zum Sanctuary nimmt Negan eine Person per Anhalter mit und sagt ihr, sie solle niemandem von seiner Rückkehr erzählen. Wer diese Person ist, bleibt offen. Diesen Moment hätte es gar nicht gebraucht: Auf dem aktuellen Weg darf es gerne weitergehen. Jetzt müssen nur die letzten beiden Folgen die spannenden Entwicklungen befriedigend zu einem Ende bringen.