Halluzinatorischer Hexenwahn, Britischer Folk-Horror und italienischer Giallo: Ab heute holt Arte an drei Donnerstagen selten oder noch nie gezeigte Horror-Kleinode der 70er-Jahre aus dem Giftschrank.
Ab 1973 war die Horrofilmwelt wie bessessen: Alle wollten an dem gigantischen Erfolg von
"Der Exorzist"partizipieren. "Der Antichrist" (nicht zu verwechseln mit dem Lars-von-Trier-Streifen) gehört zu den krudesten, bizarrsten Exemplaren dieser Exorzismus-Exploitation. Nach einer Vision fängt sich die gelähmte Ippolita von einer toten Namensvetterin einen Dämon ein. Ein Exorzist muss her... So halluzinatorisch verschwurbelt der Streifen, so interessant ist die Crew: Regisseur Alberto de Martino wird u.a. von Quentin Tarantino bewundert. In Nebenrollen sind alte Hollywood-Profis wie Arthur Kennedy und Mel Ferrer zu sehen. Kameramann Joe d'Amato wurde später Sextrashfilmer. Die Musik schrieb kein geringerer als Ennio Morricone.
"Der Exorzist"partizipieren. "Der Antichrist" (nicht zu verwechseln mit dem Lars-von-Trier-Streifen) gehört zu den krudesten, bizarrsten Exemplaren dieser Exorzismus-Exploitation. Nach einer Vision fängt sich die gelähmte Ippolita von einer toten Namensvetterin einen Dämon ein. Ein Exorzist muss her... So halluzinatorisch verschwurbelt der Streifen, so interessant ist die Crew: Regisseur Alberto de Martino wird u.a. von Quentin Tarantino bewundert. In Nebenrollen sind alte Hollywood-Profis wie Arthur Kennedy und Mel Ferrer zu sehen. Kameramann Joe d'Amato wurde später Sextrashfilmer. Die Musik schrieb kein geringerer als Ennio Morricone.
Im 17. Jahrhundert: Nach dem Fund eines mysteriösen Skeletts dreht die Jugend eines englischen Dorfs völlig durch. Sie verstümmeln sich im Wahn, entwickeln haarige Male am Rücken -und gründen unter der Führung der diabolischen Femme fatale Angel (Linda Hayden) im Wald eine satanische Hippiekommune... Um 1970 boomten in England Gruselfilme in ländlichem Setting. Mit "Der Hexenjäger" ("Witchfinder General", 1968) und "The Wicker Man" (1973) bildet "Blood on Satan's Claw" (so der treffendere Originaltitel) die "Unholy Trinity" dieses sogenannten Folk-Horrors. Ein begnadeter Teufelsspuk mit tollen Landschaftsbildern, konstant bedrohlicher Atmosphäre und irrer Musik.
Auch Gruselpapst Mario Bava ("Die Stunde, wenn Dracula kommt") blieb vom Exorzismus-Boom nicht verschont. Nachdem sein "Lisa und der Teufel" in den USA floppte, schnitten die Produzenten den Film kurzerhand um und drehten Szenen mit einem teufelsaustreibenden Priester nach. Hier zeigt Arte zum Glück die Originalversion: Elke Sommer ist als US-Touristin nicht vom Teufel bessessen, sie trifft ihn nur - in Gestalt von Telly "Kojak" Savalas. Der tritt auch hier süffisant mit Lolly im Mund auf, als Butler eines Grafensohns, der in Elke Sommers Lisa seine tote Geliebte zu erkennen glaubt.