Almila Bagriacik ist die neue Kollegin an der Seite von Axel Milberg. Nachdem Borowski seine Partnerin Sarah Brandt (Sibel Kekilli) weggeekelt hat, ermittelte er zunächst allein. Mit Neuzugang Mila Sahin stimmt die Chemie von Anfang an. Ihr erster Fall ("Borowski und das Haus der Geister", 2.9.) führt die beiden in ein Spukhaus.

Die 1990 in Ankara geborene Schauspielerin wurde als 18-Jährige in einem Berliner Club ­angesprochen, spielte sofort in dem Ehrenmord-Drama "Die Fremde", arbeitete sich durch diverse Krimiserien und beeindruckte 2016 in der Hauptrolle von "Die Opfer - Vergesst uns nicht" (Thema: NSU-Morde) und 2017 in der gefeierten Gangsterserie "4 Blocks". Die Verbindungen der 28-Jährigen in die Türkei sind eng. Die Eltern arbeiten als Korrespondenten für türkische Medien, Bagriacik spielte bis vor Kurzem auch in türkischen Serien mit. Der zweite Fall als Kieler Kommissarin Mila Sahin, "Borowski und das Glück der anderen", ist bereits abgedreht.

Almila Bagriacik im Interview

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Almila Bagriacik in "Tatort: Borowski und das Haus der Geister"

Hängt bei Ihnen zu Hause auch ein Boxsack?
Almila Bagriacik: Ja, der hängt da tatsächlich. Ich ­habe früher geboxt. Boxen hilft, ­bestimmte Emotionen zu kanalisieren und sich zu fokussieren. Das kann auch beim Spielen hilfreich sein. Es verlangt Intelligenz und Rhythmus­gefühl und ist auch für Mila von großer Bedeutung.

Ist es wichtig, dass man sich mit seinem Spielpartner auch privat versteht?
Ich treffe Axel jedenfalls gern privat auf einen Kaffee. Ich frage ihn auch nach seiner Meinung. Er ist als Mensch ­eine große Bereicherung.

Sie sind durch "Vergesst uns nicht", den Film über die Opfer des NSU, bekannt geworden, haben Preise bekommen. Hat sich Ihr Leben verändert?
Ich freue mich sehr über die Bestätigung, die mit entgegen gebracht wurde. Das gibt mir Kraft für anspruchsvolle Rollen anzutreten.

Sind Sie mit dem Urteil im NSU-Prozess zufrieden?
Es ist ein Fortschritt, aber es muss noch mehr aufgearbeitet werden. Ich wünsche mir, dass die Familien damit abschließen können.

In Ihrem ersten Fall ermitteln Sie in einem Geisterhaus. Sehen Sie privat gern Horrorfilme?
Meistens macht mich diese bedrückende Stimmung durch die Musik schon fertig. Wenn man solche ­Filme allerdings ohne Ton sieht, sind sie richtig wichtig.