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"Tatort: Borowski und das ewige Meer": Lohnt sich der neue Kiel-Krimi mit Axel Milberg?

Tatort: Borowski und das ewige Meer: Lohnt sich der neue Krimi mit Axel Milberg?
In "Tatort: Borowski und das ewige Meer" untersucht das Kieler-Ermittlerduo den Tod junger Klimaaktivisten. Borowski und sein Team werden (Axel Milberg) mit einem übermächtigen Gegner konfrontiert. Bild: NDR/Thorsten Jander

Am Sonntag ermittelt im "Tatort: Borowski und das ewige Meer" das Kieler Fahnder-Duo in gleich mehreren Mordfällen und gerät an einen übermächtigen Gegner. Ist der drittletzte Krimi mit Axel Milberg sehenswert?

Im "Tatort: Borowski und das ewige Meer" (10. November, 20:15 Uhr, Das Erste) wird das Kieler Ermittlerduo um Klaus Borowski (Axel Milberg, 68), Mila Sahin (Almila Bagriacik, 34) und die neue Datenforensikerin Paula Rinck (Thea Ehre, 24) mit einem Mordfall an einer jungen Frau konfrontiert, deren Leiche im Meer gefunden wurde. Zunächst sieht es nach einer Beziehungstat aus.

Worum geht es in "Tatort: Borowski und das ewige Meer"?

Nachdem der leblose Körper der 19-jährigen Clara Weidenfeld am Strand entdeckt wurde, wird ihr eifersüchtiger Ex-Freund Benno Sitter (Jonathan Berlin, 30) von der Kieler Polizei verhört. Er leugnet einen Mord, räumt jedoch einen Streit ein, da Clara anscheinend Interesse an einer anderen Frau entwickelte und ihn mit ihr betrogen hat.

Weitere Ereignisse nehmen ihren Lauf, als eine andere junge Frau tot am Strand aufgefunden wird. Hier entdecken die Ermittler überraschende Verbindungen zwischen den ermordeten Frauen. Beide waren engagierte Klimaschützerinnen und kämpften gegen ein Küstenbauvorhaben, beide folgten vor ihrem Tod einem gleichen Ablauf und beide hatten Kontakt zu Zenaida (Milena Tscharntke, 28), jener Klimaaktivistin, die Benno für Claras Geliebte hielt ...

Lohnt sich der Kieler "Tatort" mit Axel Milberg?

Eindeutig ja. Der drittletzte Borowski-Krimi entfaltet sich in poetischen Bildern in einer unwirtlichen Jahreszeit an der Ostseeküste. Ähnlich stimmungsvolle Aufnahmen ziehen sich durch den gesamten Film. "Kurz vor Drehbeginn war eine Sturmflut in Kiel und Hamburg. Dabei wurde viel zerstört.

Der Kameramann [Robert von Münchhofen. Red.] hat sich auf den Weg gemacht, um viele eindrucksvolle Naturimpressionen zu sammeln", erklärt Regisseurin Katharina Bischof zur Entstehung der Aufnahmen, die teils wie Gemälde wirken. "Die Klimakrise ist zwar die existentielle Katastrophe unserer Zeit, aber andere Krisen legen sich permanent darüber", ergänzt Bischof. Daher war es für das Filmteam von entscheidender Bedeutung, die Natur in die Erzählung zu integrieren. Diese Naturszenen seien "die stumme Klammer des Filmes".

Vor diesem Hintergrund tauchen die Zuschauer zusammen mit dem Ermittlerteam in die Welt der jungen Klimaaktivisten ein, die nicht mehr verdrängen, aber auch nicht ernstgenommen werden und die die Polizei als Gegner erleben: "Sie sind es doch, die unsere Demos auflösen, uns anzeigen, Schmerzgriffe und der ganze Scheiß", fasst Leonie Mewes (Johanna Götting, geb. 2003) die Verzweiflung im Krimi zusammen.

Sie ist eine der zahlreichen wichtigen weiblichen Charaktere in diesem Film und das ist kein Zufall: "Die Klimabewegung wird stark von jungen Frauen geprägt. Greta Thunberg [21] und Luisa Neubauer [28] etwa. Aber auch auf Influencer-Seite. Insofern ist unsere Besetzung zwangsläufig", erklärt Drehbuchautor Rudi Gaul dem Sender.

Es scheint unvermeidlich zu sein, dass Online-Beziehungen recht einfach die Lücken in den einsamen Herzen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausfüllen können – unabhängig davon, wer sich wirklich hinter dem Profilnamen verbirgt. Unsere hochtechnologische Welt spielt neben der Natur – beide Kräfte, die der Mensch lange Zeit glaubte zu beherrschen – eine bedeutende Rolle in diesem Krimi. "Bei uns kehrt sich das um. Es stellt sich heraus, dass die Natur, dass uns die Technologie fest in ihrem Griff haben. In dieser Hinsicht ist der Film ein Near-Future-Thriller", erläutert Gaul.

Ohne zu viel preiszugeben: Ab der Mitte des Krimis erwartet die Zuschauer eine aufregende und konsequent weiterentwickelte Wendung. Ob der Boomer Borowski den übermächtigen "perfekten Mörder" jedoch eigenhändig stellen kann, bleibt natürlich ungewiss. Abgesehen davon regt die Geschichte, in der die "Klimaangst auf die Spitze getrieben" wird und "in einer Utopie endet" (Milena Tscharntke), zum Nachdenken an.

Milberg kündigte bereits 2023 seinen Rücktritt an

Schon 2023 gab Borowski-Darsteller Axel Milberg bekannt, sich aus der Rolle des Tatort-Ermittlers zurückzuziehen. Seine Nachfolgerin steht bereits fest: Karoline Schuch (42). Sie wird ab 2025 übernehmen und neben Hauptkommissarin Mila Sahin als Ellie Krieger in Kiel ermitteln.

Die letzten beiden Tatort-Folgen mit Milberg "Borwoski und das hungrige Herz" sowie "Borowski und das Haupt der Medusa" sollen nächstes Jahr ausgestrahlt werden.