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Rio 2016 im TV

Das volle Programm

Fechten
Noch mehr Live-Bilder als in London 2012 - ein neuer Rekord imagosportfotodienst

Die Spiele werden zur Leistungsschau von ARD und ZDF. Auch weil die TV-Rechte im Anschluss zu Discovery wandern

Foto: imagosportfotodienst, Noch mehr Live-Bilder als in London 2012 - ein neuer Rekord
Rund 260 Stunden umfasste die Liveberichterstattung im klassischen TV vor vier Jahren in London. Macht über 16 Stunden pro Wettkampftag.

Mehr geht nicht?

Wenn's sein muss, schon: Die öffentlich-rechtlichen Sender haben angekündigt, die Übertragungszeit bei Olympia in Rio noch einmal um etwa 20 Prozent zu erhöhen. Auch eine Reaktion auf den unerwarteten Verlust der Über- tragungsrechte für die Spiele 2018 bis 2024 an Discovery Communications. 1,3 Milliarden Euro überwies der Mutterkonzern von Eurosport dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) für den Coup.

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Dass Rio der vorerst letzte Auftritt von ARD und ZDF im Zeichen der Ringe sein wird, ist zwar noch nicht sicher. Aber die Verhandlungen mit Discovery über eine Sublizenzierung gestalten sich deutlich schwieriger als erwartet - und der Vorlauf, den die Sender zur logistischen Vorbereitung eines solchen Großereignisses benötigen, ist lang.
Mehr Experten im Einsatz
Da wollen die langjährigen TV-Partner dem IOC natürlich noch einmal demonstrieren, wie gut die Spiele bei ihnen aufgehoben sind. Das bestätigt auch Gerd Gottlob, in Rio erstmals ARD-Teamchef:

"Dass wir mit Blick auf die nächsten Olympischen Spiele derzeit keine Übertragungsrechte haben, führt jedenfalls nicht dazu, in unserer Leistung nachzulassen - das
spornt eher an."


Neben der reinen Übertragungszeit wurde vor allem in eine illustre Runde von Experten investiert. Insgesamt neun ehemalige deutsche Olympiahelden sollen den Zuschauern ihre jeweilige Sportart näherbringen. Zu Franziska van Almsick (Schwimmen, ARD) und anderen arrivierten Kräften stoßen Neulinge wie Kristof Wilke (ZDF), der 2012 Gold mit dem Deutschland-Achter holte, und die Beachvolleyball-Olympiasieger Julius Brink (ARD) und Jonas Reckermann (ZDF).

Insgesamt hat sich der öffentlich-rechtliche Olympiatross gegenüber London jedoch nicht vergrößert: Wie damals wird auch in Rio ein 480-köpfiges Team vor Ort sein. Zum Vergleich: Der Spartensender Eurosport, in diesem Jahr übrigens erstmals seit 1992 ohne Livebilder von Olympischen Sommerspielen, schickte nur 25 Mitarbeiter nach London - für einen durchaus vergleichbaren Liveaufwand (249 Stunden).

Allerdings ergänzen ARD und ZDF das vom IOC-eigenen TV-Dienstleister HBS produzierte Weltbild bei etlichen Sportarten (u. a. Kanu, Rudern, Reiten) mit weiteren Kameras. Zumindest in Rio bleibt also noch sichergestellt, dass aus deutscher Sicht besonders medaillenträchtige Events angemessen präsentiert werden können.

Frank Steinberg