Dwayne "The Rock" Johnson ist gerade am Filmset von "G. I. Joe", als Paramount-Boss Marc Evans mit ihm über einen neuen Film sprechen will. Es geht um die Kinoadaption einer der bekanntesten Fernsehserien der Welt. Es geht um "Baywatch". Und Johnson soll einen der Rettungsschwimmer spielen.
Der Actionstar denkt zunächst an einen Witz...
Fünf Jahre ist das her und der "Baywatch"- Film Realität wie der Body von "The Rock". Neben Johnson ist auch Zac Efron als sexy Lebensretter am Start. Der 29-Jährige hat seine wasserfesten Muckis schon früher gezeigt, nun braucht er sie. Warum das neue "Baywatch" aber nicht nur auf gestählte Körper und knappe Damenbademode setzt und was die beiden Stars eigentlich von der Serie halten, entlockte ihnen TV SPIELFILM im Interview.

Die große Baywatch-Family

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Ob Dwayne Johnson seine bessere Hälfte auch so galant auf Händen trägt?

Dwayne, an was denken Sie bei dem Wort "Baywatch" zuerst?
Dwayne Johnson: Hübsche Frauen, braun gebrannte Menschen und ganz viele eingeölte Körper.

Sind das auch die Dinge, die den Film ausmachen?
Das Hauptmotiv des Films ist Familie. Ich persönlich liebe das Thema Familie und das Zusammenwachsen ebenjener. Es hat mich über die Jahre in meinen Filmen immer begleitet. In dem Film werden Außenseiter langsam zu einer Familie. "Baywatch" ist eine große Familie. Das war auch der Kern der TV-Serie, wie ich finde. Ich habe in den sozialen Medien über Monate betont: "Wir SIND Baywatch!" Eine Gruppe von Leuten, die denken, sie sind richtig "bad ass", und dabei immer wieder Probleme bekommen - trotzdem versuchen wir stets, die Sache hinzubiegen.
Außerdem wollte ich unbedingt einen Film machen, der den Rettungsschwimmern Respekt zollt. Ich habe während des Drehs sehr viel über ihren Beruf gelernt und großen Respekt vor der Arbeit. Direkt am Drehort Miami mit richtigen Rettungsschwimmern zu sprechen, die schon so lange dabei sind, ist der Wahnsinn.

Wahre Heldentaten verübt Johnson aus Selbstschutz

Haben Sie schon mal jemandem das Leben gerettet?
Oh Gott, nein. Ich habe mich selbst ein paarmal vor einigen Standpauken meiner besseren Hälfte gerettet, aber das war's dann schon. (lacht)

Haben Sie denn nach dem Dreh den Rettungsschwimmer in sich entdeckt?
Ich bin in ein paar Dingen ganz gut, aber dieses Betätigungsfeld gehört definitiv nicht dazu. (lacht) Ich könnte allerdings durchaus den ganzen
Tag auf einem Aussichtsturm sitzen, cool aussehen und mich mit Sonnencreme einreiben oder die ganze Zeit in Zeitlupe über den Strand latschen. Für so einen Film müsste man noch nicht mal die Postproduktion bemühen, um Special Effects zu bearbeiten.

Sie haben schon einige körperlich anspruchsvolle Rollen gespielt. Wie ist es, bei diesem Film den ganzen Tag am Strand zu drehen?
Am Strand zu arbeiten klingt toll. Es ist aber auch ein harter Job, in diesen riesigen Sets ausgefeilte Actionsequenzen zu inszenieren, die Regisseur Seth Gordon möglichst realistisch gestalten wollte. Das hat mir immer wieder gezeigt, wie erbarmungslos Wasser sein kann.

Unkraut vergeht nicht...

Ein Vorbild für die Schauspieler: David Hasselhoff in bester Form...

Wie ist Ihre persönliche Beziehung zu David Hasselhoff, der die Rolle des Mitch Buchannon in der Serie spielte?
Mit fünfzehn war ich ein großer "Baywatch"- und "Knight Rider"-Fan und liebte David in seinen Rollen.
Daher hat es mich natürlich umso mehr gefreut, dass ihm der Drehbuchentwurf gefiel, den wir ihm geschickt hatten. Wir haben telefoniert und uns irgendwann auch persönlich getroffen. Obwohl er für die Serie so eine Ikone ist, hat er uns bei der Neuverfilmung sehr unterstützt.

Auf Zack, der Zac!

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Gut ausgestattet: Mit seiner Boje hilft Zac Efron, wo er kann.

Zac, wie ist es bei Ihnen, kannten Sie die alte "Baywatch"-Serie?
Zac Efron: Ich war noch sehr jung, als das Original im Fernsehen lief. Einige Episoden habe ich damals gesehen, aber ich kann mich nur an Ausschnitte erinnern. Also habe ich mir noch mal die erste Staffel vorgeknöpft und die besten Folgen mit den tollsten Rettungsaktionen angeschaut. Ich habe am Ende 85 oder 86 Episoden gesehen, und die Szenen auf offener See waren wirklich kein Zuckerschlecken. Es ist beeindruckend, was die Macher zu der Zeit auf die Beine gestellt haben.


Ihre Figur kommt in der Serie gar nicht vor. Wie passt sie in den Film?
Brody und der Charakter von Dwayne Johnson, Mitch, kommen zuerst überhaupt nicht miteinander aus. Brody wirkt sehr eingebildet. Er hat gerade zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen gewonnen. Wir haben uns für die Darstellung der Beziehung Vorbilder aus der Filmgeschichte gesucht, wie zum Beispiel "Lethal Weapon" oder die Reihe "48 Hours". Die Partner in diesen Filmen hassen sich anfangs immer abgrundtief und ernten dann nach und nach den Respekt des jeweils anderen.

Auch Stars müssen hart an sich arbeiten...

Ein bisschen im Wasser planschen: Das gefällt Zac Efron UND den Mädels!

Wie haben Sie sich in die Olympiaform gebracht?
Da steckte weit mehr Heimtraining dahinter, als man erwarten würde, und natürlich eine weitreichende Ernährungsumstellung. Ich musste so gut wie alle Arten von Fertiggerichten vermeiden, nichts durfte aus der Packung kommen. Ein Ernährungswissenschaftler hat mir dabei sehr geholfen.

Wie schwierig war es, jeden Tag Sport zu treiben?
Das Aufstehen ist der schwerste Teil. Morgens um halb fünf geweckt zu werden nervt tierisch. Es ist irgendwie schon fast schmerzhaft. (lacht)
Aber wenn das Training vorbei ist und du zum Set gehst, dann bist du wirklich am produktivsten. Die ersten Takes am Tag waren häufig meine besten.

Viel Fleisch zur nackten Haut...

Haben Dwayne Johnson und Sie zusammen trainiert?
Richtig zusammen trainiert haben wir nicht, aber wir haben uns vor dem Dreh gegenseitig angespornt und gemeinsam ein paar Liegestütze gemacht, bevor wir in unsere Badeanzüge geschlüpft sind. Bezüglich der Ernährung unterschieden wir uns sehr. Dwayne aß eine außerordentlich hohe Menge an Kalorien. Keine Ahnung, wie er das hinbekommen hat. Ich hatte eine viel strengere Kaloriendiät. Sogar zwischen den Takes hat er sich große Steaks reingehauen, und ich dachte nur: Wie macht der Typ das? Ich konnte mir wirklich nie erklären, wie er es geschafft hat, während der Aufnahme nicht zu kauen. (lacht)

Die Badekleidung der Damen spielt im Film eine große Rolle. Machte man sich auch ein paar Gedanken darüber, was Sie anziehen?
Das wollten wir recht simpel halten. Brody stammt aus dem mittleren Westen, also weit weg vom Ozean. Es sollte alles realistisch wirken. Wie häufig wird diese Figur schon am Strand gewesen sein? Wahrscheinlich nicht häufig. Das thematisieren wir auch immer wieder im Film.
Im Pool stellt sich Brody ganz vernünftig an, im Meer ist er allerdings verloren. Er denkt, er kann alles, bekommt am Ende aber nichts richtig auf die Reihe.

Autor: Scott Orlin

Sixpack-Fanatiker und Sonnencreme-Anbeterinnen, versammelt euch! Die Strandsaison wird diesmal im Kino eröffnet, und das Lachmuskeltraining ist ausnahmsweise inklusive!