Vor genau zehn Jahren hat uns der Gute-Laune-Film "Mamma Mia" mit Meryl Streep bewiesen, wie unverwüstlich die ABBA-Hits sind. In beschwingter Feel-Good-Stimmung tänzelten 2008 Millionen von Menschen aus dem Kino - bis heute ist der Musicalfilm mit über 610 Millionen Dollar Einspielergebnis der erfolgreichste seiner Art. In "Mamma Mia" wird viel gekreischt, gehüpft, gesungen. Die Sonne scheint, das Meer ist blau, und die Lebensfreude schäumt über. Die Stars singen alle Stücke selbst (bis auf Brosnan - der grölt seine Songs) und versprühen so viel mitreißenden Spaß dabei, dass man sich einfach nicht dagegen wehren kann.

Und darum geht es: Sophie (Amanda Seyfried) will endlich wissen, wer ihr Vater ist. Zu ihrer Hochzeit lädt sie heimlich die drei Männer (Pierce Brosnan, Colin Firth und Stellan Skarsgård) auf ihre griechische Heimatinsel, mit denen ihre Aussteigermutter Donna (genial: Meryl Streep) dort vor 20 Jahren eine Affäre hatte... Am 19. Juli kommt nun, zum zehnjährigen Jubiläum, die Fortsetzung in die Kinos: In "Mamma Mia - Here We Go Again" ist Sophie schwanger. Von ihrer Großmutter (Popstar Cher) lässt sich die werdende Mutter Geschichten aus den wilden 70er-Jahren erzählen. Unter anderem geht es darum, wie Donna unter der Sonne Griechenlands Sam, Harry und Bill kennenlernte.

Zum Anlass des 10. Geburtstags haben wir zehn Fakten zusammengetragen, die auch uns noch zehn Jahre danach belustigten oder einfach nur Staunen ließen.

1: Schillernde Besetzung

Für die Rolle der Sophie, später toll von Amanda Seyfried verkörpert, waren viele andere namenhafte Schauspielerinnen im Gespräch: Mandy Moore, Amanda Bynes, Rachel McAdams und Emmy Rossum zum Beispiel. Für die Kult-Rolle von meryl Streep waren ebenfalls zwei andere Damen im Gespräch: Olivia Newton-John und Michelle Pfeiffer sprachen für die Rolle vor. Heute ist "Mamma Mia" ohne Streep nicht vorstellbar.

Schon eher denkbar: Bill Nighy war für eine der drei väterlichen Rollen in der engeren Auswahl.

2: Clevere oder seltsame Songauswahl?

Der Song, der zu Beginn der Hochzeit als Instrumental gespielt wird, ist "Knowing Me, Knowing You". Das Lied dreht sich inhaltlich um eine Scheidung, was für eine Hochzeit natürlich völlig ungeeignet anmutet. Frei übersetzen lässt sich der Chorus mit: "Du kennst mich, ich kenne dich, es gibt nichts, was wir tun können. Du kennst mich, ich kenne dich, wir müssen es diesmal nur ertragen. Eine Trennung ist nie einfach, aber ich muss gehen."

3: Meryl Streeps Talent

Meryl Streep reiste nach Stockholm um ihren Song "The Winner Takes it All" für den Film aufzunehmen. Das Gesangstalent benötigte nur einen einzigen Take - der Song klang sofort perfekt. Benny Andersson, Mitglied der Band ABBA und Co-Komponist der Songs, nannte Streep im Nachhinhein "ein Wunder".

4: Cameo-Auftritt von ABBA

Apropos ABBA-Besetzung: Benny Andersson und Björn Ulvaeus feierten Gastauftritte im Film. Während Ersterer zu sehen ist, wie er während der "Dancing Queen"-Sequenze Klavier spielt, taucht Blörn Ulvaeus als griechischer Gott gekleidet in der Abspannsequenz auf.

5: Das Comeback von Cher

Wie wir bereits wissen, wird Cher im zweiten Teil eine Rolle übernehmen. Nicht das erste Mal, dass sie mit "Mamma Mia" in Verbindung gebracht wird. Ursprünglich wurde ihr bereits die Rolle von Tanya (Christine Baranski) angeboten. In "The Tonight Show mit Jay Leno" gab sie das 2010 zu und begründete auch ihre Absage. Sie hätte die Rolle aufgrund von Konzerttourneen ablehnen müssen.

Tanya wird in "Mamma Mia 2" übrigens nicht mehr von Christine Baranski gespielt, die 32-jährige Jessica Keenan Wynn wird die Rolle übernehmen.

6: multi-lingualer Musical-Hit

Ein Film der Völkerverständigung? "Mamma Mia" spielt in Griechenland, hat die Musik der schwedischen Band ABBA zur Vorlage, kommt mit einem italienischen Titel daher und wurde in englisch gedreht. Musik kennt keine Sprachbarrieren.

7: Authentische Drehorte

Klar, die Handlung des Films basiert auf dem erfolgreichen Jukebox-Musical "Mamma Mia" und beinhaltet sämtliche erfolgreichen ABBA-Hits wie Dancing Queen, Super Trouper und Waterloo. Dabei wurde nicht darauf verzichtet, tatsächlich in Griechenland zu drehen. Der Großteil der Szenen ist auf der griechischen Insel Skopelos im Westen der Ägäis entstanden. Nur die Innenaufnahmen entstanden in den Pinewood Studios bei London.

8: Britischer Mega-Erfolg

In Großbritannien wird "Mamma Mia" nur vom erfolgreichsten Film aller Zeiten geschlagen, "Avatar - Aufbruch nach Pandorra" spielte an den Kinokassen noch mehr ein als das Musical von 2008. Doch das schmälert den Erfolg keineswegs, immerhin befindet sich "Mamma Mia" damit auf Platz 2 und damit noch vor "Titanic".

Im Jahr seines DVD-Release brach der Film noch mehr kommerzielle Rekorde: Mehr als fünf Millionen DVDs wurden verkauft. Damit ist "Mamma Mia" die meistverkaufte DVD in Großbritannien.

9: Brosnans Ahnungslosigkeit

Pierce Brosnan hatte keine Ahnung, worum es bei dem Projekt ging, als er seine Unterschrift unter das Drehangebot setzte. Die Produzenten erzählten ihm, dass sie einen Film mit Meryl Streep in Griechenland drehen würden. Brosnans Spontanreaktion: kategorische Zusage mit der Begründung, er hätte überall unterschrieben, wo Streep mit beteiligt sei. Er beschrieb sie als "diese hinreißende Blondine, die mir schrecklich in der Schauspielschule gefiel". Wie romantisch.

10: Reinfall Mamma Mia 2

Nicht alle waren von der Idee begeistert, mit "Mamma Mia" in Runde zwei zu hüpfen. Julie Walters, die in "Mamma Mia 2: Here We Go Again" erneut in die Rolle von Rosie schlüpft, äußerte ihre Skepsis ganz offen. Die zweifach oscarnominierte Schauspielerin ließ in einem Interview mit Good Hosekeeping verlauten, dass sie die Idee einer Fortsetzung anfangs für einen großen Fehler hielt:

"Ich konnte noch nicht vorhersehen, wie es funktionieren würde und was sie mit uns vorhaben. Als mich mein Agent anrief und mir sagte, dass sie ‚Mamma Mia 2‘ machen würden, war also meine erste Reaktion: ‚Oh Gott nein, es wird fürchterlich.‘ Aber das Skript war so gut, ich glaube der Film ist fantastisch, sogar noch besser als der erste."

Julie Walters kennt man vor allem als (über)fürsorgliche Supermutter Molly Weasly aus den "Harry Potter"-Verfilmungen.