Als Hugh Jackman 2009 die Oscars moderierte, holte er in seiner spektakulären Eröffnungsnummer Kollegin Anne Hathaway zu einem temperamentvollen Duett auf die Bühne. Dafür gab's Standing Ovations. In der Verfilmung von Victor Hugos Drama "Les Misérables" singen sie wieder gemeinsam. Der Lohn: je eine Oscar-Nominierung.
TV SPIELFILM traf Anne Hathaway und Hugh Jackman zum Gespräch, bei dem sie sich mit viel Vergnügen anfrotzelten.
Was sollten die Zuschauer unbedingt über "Les Misérables" wissen?
HUGH JACKMAN Es wird gesungen.
ANNE HATHAWAY Und zwar live. Das hat es übrigens noch nie zuvor gegeben. Normalerweise singt man die Songs vorher im Studio ein, dort werden sie bearbeitet, und am Set bewegt man nur noch die Lippen zum Playback. Meryl Streep hat das in "Mamma Mia!" abgelehnt und beim Dreh gesungen, aber bei "Les Mis" war das zum ersten Mal Konzept für einen ganzen Film.
Was ist der Vorteil?
HUGH JACKMAN Eine Szene während der Aufnahme zu singen bringt einen auf ein emotionales Level, das man mit einem Playback niemals herstellen könnte. Werden die Songs vorher eingespielt, heißt das für den Schauspieler, er muss schon drei Monate vor Drehbeginn festlegen, wie er jede einzelne Szene spielen will. So aber hat uns Regisseur Tom Hooper viel Raum für Spontaneität gelassen. Wir mussten nicht an einen vorgegebenen Rhythmus denken, sondern konnten uns aufs Spielen konzentrieren.
ANNE HATHAWAY Wir hatten jeder einen Knopf im Ohr, und ein Pianist hat uns den Song direkt eingespielt. Deshalb wirken die Lieder so frisch und lebendig, als wären sie gesprochener Text. Im Film wird das Klavier durch ein 70-köpfiges Orchester ersetzt.
TV SPIELFILM traf Anne Hathaway und Hugh Jackman zum Gespräch, bei dem sie sich mit viel Vergnügen anfrotzelten.
Was sollten die Zuschauer unbedingt über "Les Misérables" wissen?
HUGH JACKMAN Es wird gesungen.
ANNE HATHAWAY Und zwar live. Das hat es übrigens noch nie zuvor gegeben. Normalerweise singt man die Songs vorher im Studio ein, dort werden sie bearbeitet, und am Set bewegt man nur noch die Lippen zum Playback. Meryl Streep hat das in "Mamma Mia!" abgelehnt und beim Dreh gesungen, aber bei "Les Mis" war das zum ersten Mal Konzept für einen ganzen Film.
Was ist der Vorteil?
HUGH JACKMAN Eine Szene während der Aufnahme zu singen bringt einen auf ein emotionales Level, das man mit einem Playback niemals herstellen könnte. Werden die Songs vorher eingespielt, heißt das für den Schauspieler, er muss schon drei Monate vor Drehbeginn festlegen, wie er jede einzelne Szene spielen will. So aber hat uns Regisseur Tom Hooper viel Raum für Spontaneität gelassen. Wir mussten nicht an einen vorgegebenen Rhythmus denken, sondern konnten uns aufs Spielen konzentrieren.
ANNE HATHAWAY Wir hatten jeder einen Knopf im Ohr, und ein Pianist hat uns den Song direkt eingespielt. Deshalb wirken die Lieder so frisch und lebendig, als wären sie gesprochener Text. Im Film wird das Klavier durch ein 70-köpfiges Orchester ersetzt.
Anne, Sie haben sich die Haare raspelkurz schneiden lassen und sich in zwei Wochen fünfzehn Kilo runtergehungert... Was würden Sie niemals für eine Rolle tun?
ANNE HATHAWAY Ich würde mir niemals die Zähne ziehen lassen.
HUGH JACKMAN Moment mal, das waren gar nicht deine eigenen Zähne, die dir die Huren in der Szene am Hafen rausgebrochen haben?
ANNE HATHAWAY (gespielt zögerlich) Nein. Das war Schauspielkunst, mein Lieber. Grundsätzlich lasse ich mir für eine Rolle nur Dinge abschneiden, die wieder nachwachsen.
ANNE HATHAWAY Ich würde mir niemals die Zähne ziehen lassen.
HUGH JACKMAN Moment mal, das waren gar nicht deine eigenen Zähne, die dir die Huren in der Szene am Hafen rausgebrochen haben?
ANNE HATHAWAY (gespielt zögerlich) Nein. Das war Schauspielkunst, mein Lieber. Grundsätzlich lasse ich mir für eine Rolle nur Dinge abschneiden, die wieder nachwachsen.
Hugh, zu Beginn des Films sehen wir Sie als völlig ausgemergelten Kerl mit wirrem Bart und schlechten Zähnen.
HUGH JACKMAN Für diesen Part musste ich abnehmen, was okay ist, wenn man nichts tun muss außer hungern. Aber Jean Valjean ist ein starker Mann, und diese Kraft sollte man sehen können. Also musste ich hungern und ins Fitnessstudio gehen. Das ist kein Spaß mehr. Vor der Anfangsszene habe ich dreißig Stunden lang nichts mehr getrunken. Das ist ein alter Bodybuildertrick und lässt die Wangen einfallen.
Sie haben am Broadway Musicals gespielt, 2004 für "The Boy from Oz" den "Theater-Oscar" Tony Award gewonnen und sicher schon jede Menge Kinomusicals angeboten bekommen. Wieso haben Sie sich gerade für dieses entschieden?
HUGH JACKMAN Weil Jean Valjean eine Traumrolle ist. Ich hatte gelesen, dass Tom Hooper als nächstes "Les Mis" machen wollte, und habe ihn auf der After-Show-Party angesprochen, als er den Oscar für "The King's Speech" gewonnen hatte. Ich habe ihm regelrecht aufgelauert, so sehr wollte ich diese Rolle. Er sagte nur: "Beruhigen Sie sich, ich habe noch nicht mal einen Vertrag unterschrieben." Von da an habe ich nicht mehr lockergelassen.
ANNE HATHAWAY Das nennt man Erpressung. Victor Hugo hatte ein gemeinsames Vorbild für Jean Valjean und seinen Gegenspieler Javert, nämlich Eugène François Vidocq, einen Mann aus dem bürgerlichen Mittelstand, der es vom Kleinkriminellen bis zum Chef der Sicherheitspolizei Sûreté gebracht hat.
HUGH JACKMAN Aus den beiden Seiten seiner Persönlichkeit hat Victor Hugo zwei Charaktere geschaffen. Das erklärt viel über die Beziehung der beiden, es erklärt, warum Valjean Javert nicht tötet, als er die Gelegenheit dazu hat, sondern ihn laufen lässt, und es erklärt, warum Javert seine jahrzehntelange Jagd nach Valjean so spektakulär beendet.
HUGH JACKMAN Für diesen Part musste ich abnehmen, was okay ist, wenn man nichts tun muss außer hungern. Aber Jean Valjean ist ein starker Mann, und diese Kraft sollte man sehen können. Also musste ich hungern und ins Fitnessstudio gehen. Das ist kein Spaß mehr. Vor der Anfangsszene habe ich dreißig Stunden lang nichts mehr getrunken. Das ist ein alter Bodybuildertrick und lässt die Wangen einfallen.
Sie haben am Broadway Musicals gespielt, 2004 für "The Boy from Oz" den "Theater-Oscar" Tony Award gewonnen und sicher schon jede Menge Kinomusicals angeboten bekommen. Wieso haben Sie sich gerade für dieses entschieden?
HUGH JACKMAN Weil Jean Valjean eine Traumrolle ist. Ich hatte gelesen, dass Tom Hooper als nächstes "Les Mis" machen wollte, und habe ihn auf der After-Show-Party angesprochen, als er den Oscar für "The King's Speech" gewonnen hatte. Ich habe ihm regelrecht aufgelauert, so sehr wollte ich diese Rolle. Er sagte nur: "Beruhigen Sie sich, ich habe noch nicht mal einen Vertrag unterschrieben." Von da an habe ich nicht mehr lockergelassen.
ANNE HATHAWAY Das nennt man Erpressung. Victor Hugo hatte ein gemeinsames Vorbild für Jean Valjean und seinen Gegenspieler Javert, nämlich Eugène François Vidocq, einen Mann aus dem bürgerlichen Mittelstand, der es vom Kleinkriminellen bis zum Chef der Sicherheitspolizei Sûreté gebracht hat.
HUGH JACKMAN Aus den beiden Seiten seiner Persönlichkeit hat Victor Hugo zwei Charaktere geschaffen. Das erklärt viel über die Beziehung der beiden, es erklärt, warum Valjean Javert nicht tötet, als er die Gelegenheit dazu hat, sondern ihn laufen lässt, und es erklärt, warum Javert seine jahrzehntelange Jagd nach Valjean so spektakulär beendet.
Hugh, Russell Crowe, der Javert spielt, sagt, Sie hätten die größte Bürde zu tragen gehabt und Ihre Aufgabe mit Würde, Anmut und einer Leichtigkeit getragen, die alle anderen angesteckt habe.
HUGH JACKMAN (wirkt verlegen) Wie nett von ihm. Es war wirklich eine Freude, mit Russell zu arbeiten. Wir kennen uns schon lange, sind gut befreundet, und ich schätze ihn außerordentlich als Kollegen. Für die ganze Crew soll es freitags Barbecue gegeben haben.
ANNE HATHAWAY Das war ein Riesenspaß...
HUGH JACKMAN ...und endete jedes Mal damit, dass wir alle zusammen gesungen haben.
Scott Orlin/Susanne Sturm
HUGH JACKMAN (wirkt verlegen) Wie nett von ihm. Es war wirklich eine Freude, mit Russell zu arbeiten. Wir kennen uns schon lange, sind gut befreundet, und ich schätze ihn außerordentlich als Kollegen. Für die ganze Crew soll es freitags Barbecue gegeben haben.
ANNE HATHAWAY Das war ein Riesenspaß...
HUGH JACKMAN ...und endete jedes Mal damit, dass wir alle zusammen gesungen haben.
Scott Orlin/Susanne Sturm