"Last Christmas" spaltet jedes Jahr im Dezember die Gemüter. Die einen können von dem modernen Weihnachtsklassiker von Wham! nicht genug bekommen, die anderen halten sich bei den ersten Takten des von George Michael verfassten Songs die Ohren zu. Auch der erste Trailer zur Verfilmung des Liedes polarisiert. Zumindest in der Redaktion von TV Spielfilm.

Die gleichnamige Verfilmung des Songs von 1984 hat nur lose mit dem Liedtext zu tun. "Game of Thrones"-Drachenmutter Emilia Clarke spielt eine chaotische und versoffene junge Frau (Kate), die in einem kitschigen Weihnachtsladen arbeiten muss. Dann begegnet sie dem charmanten Tom (Henry Golding , "Crazy Rich") immer und immer wieder. "Brautalarm"-Regisseur Paul Feig inszenierte den Film, Schauspielerin Emma Thompson (Drehbuch-Oscar für "Sinn und Sinnlichkeit") schrieb das Skript.

Hier der Trailer und die gemischen Reaktionen der Redaktion:

Sebastian Milpetz ist positiv überrascht

Ich oute mich als Fan von Last Christmas. Seitdem der Song 1998 als Single wiederveröffentlicht wurde, höre ich ihn regelmäßig zu Weihnachten. Also schockt mich eine Verfilmung des Wham!-Songs nicht. Der Trailer ist überraschend unkitschig, dafür bürgt der derbe Humor von Regisseur Paul Feig. Das Lied selbst wird nur kurz eingespielt und dann mit viel Ironie gleich wieder gestoppt. Ich bin kein Fan von romantischen Komödien, "Last Christmas" scheint aber abgeklärter zu sein als der verlogene "Tatsächlich... Liebe".

Kyra Burchardt ist gelangweilt

Mädchen versucht über die Runden zu kommen und hat dafür einen Job, den sie hasst. Eines Tages begegnet sie Tom und alles scheint perfekt. Das ist es doch nicht, bis der Film schließlich perfekt enden wird. Der Trailer zeigt eine typische Rom-Com-Geschichte wie sie im Buche steht. Ist ja auch alles ganz gut, wäre da nicht Emilia Clarke. Sie in meinen Augen zwar eine tolle Schauspielerin, aber eben nicht in Komödien. Persönlich sehe ich sie am liebsten in ihrer starken Rolle der Daenerys Targaryen in "Game of Thrones" und nicht als kleines süßes Blondchen, dem das Leben ein Strich durch die Rechnung macht.

Kerstin Ammermann ist erfreut

Zugegeben: Als ich hörte, dass Last Christmas zum Film werden sollte, war ich skeptisch. Darauf hat wirklich niemand gewartet. Doch worauf warte ich seit Jahren? Auf  Weihnachts-Film-Rom-Com-Nachschub im verregneten London. Und den kriege ich mit Emilia Clarke und Henry Golding bereits im Trailer geliefert. Da darf dann auch gerne ein paar Takte Last Christmas laufen. Außerdem: Was kann schon falsch sein, wenn Emma Thompson mitspielt? Da werden doch direkt "Tatsächlich Liebe"-Gefühle geweckt.

Woon-Mo Sung ist gespalten

In Zeiten der geforderten, politisch korrekten und quantitativ möglichst ansteigenden Repräsentation von Minderheiten wie Schwarzen, Hispanics und LGBTQs, ist es schon grundsätzlich positiv und zu unterstützen, dass auch ein männlicher Asiate den romantic lead spielen darf, nachdem die westliche Kultur jahrzehntelang Asiaten als minderwertige Männer in Szene gesetzt hat. In der Hinsicht muss man also auch "Last Christmas" als wichtig einstufen. That said: Absoluter Kacktrailer.