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Überschätzte Filme

Alle lieben "Tatsächlich... Liebe" - nur ich nicht

Der Premierminister verliebt sich in eine Hausangestellte, ein britischer Loser wird in den USA plötzlich zum Frauenschwarm: In welcher Welt lebt ihr eigentlich?

Der Premierminister verliebt sich in eine Hausangestellte, ein britischer Loser wird in den USA plötzlich zum Frauenschwarm: In welcher Welt leben die Macher der allseits beliebten Romcom eigentlich? Natürlich werden die Fans jetzt sagen, dass der Film nicht realistisch sondern romantisch sein will. Aber von echter Romantik ist der Schmachtfetzen so weit entfernt wie eine Fototapete mit einem "superschönen" Sonnenuntergang von wahrer Natur. Nochmal (man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen): Der britische Premierminister bekennt sich zu seiner Angestellten. Das ist in etwa so glaubwürdig, wie wenn Bill Clinton Monica Lewinsky geheiratet hätte oder Domique Strauss-Kahn das Opfer seiner Sexattacke. Unfassbar, dass man mit der alten Illusion von der Liebe, die alle gesellschaftlichen Schranken überwindet, im 21. Jahrhundert immer noch durchkommt.

Der Film hat eine ganze Generation verdorben und falsche Vorstellungen von der Liebe eingeimpft. Träumt weiter, ich zitiere derweil das Lexikon des Internationalen Films: "Einige grob entwickelte Nebenhandlungsstränge umranken das episodisch entwickelte melodramatische Geschehen, können aber über die zynische Grundhaltung des Films, der vorbehaltlos auf den vorweihnachtlichen Starttermin ausgerichtet ist, nicht hinwegtäuschen."