Auf eine gut zwanzigjährige TV-Karriere kann sie inzwischen zurückblicken. 1987 hantierte sie als Schwester Irene in der "Praxis Bülowbogen" mit Urinproben. Die Arbeit im Medizinerkittel hat es ihr offenbar angetan. So trägt sie den klinischen Dress auch in ihrer bekanntesten Rolle als coole Pathologin in der Krimiserie "Der letzte Zeuge", die vor kurzem auf Arte wiederholt wurde. Und in "Annas Albtraum kurz nach 6" kommt sie als Geburtshelferin ebenfalls nicht um die sterile Tracht herum.

So zufrieden wie heute war die Frau mit den strahlend blauen Augen und den feinen Gesichtszügen nicht immer. Ende der 90er-Jahre vermisste die im Sozialbau aufgewachsene Aktrice die ernsten, authentischen Themen im deutschen Film. Themen wie die des preisgekrönten Briten Ken Loach, einer ihrer Lieblingsregisseure.

Im Jahr 2000 gründete sie mit gleich Gesinnten eine Produktionsfirma. "Wir waren extrem frustriert über die Filmlandschaft und wollten unsere eigenen Geschichten erzählen. Allerdings war der Zeitpunkt schlecht gewählt", sagt sie. Die Firma existiert nicht mehr. Und das Drehbuch, ein Plot ähnlich dem des Schuld-und-Sühne-Dramas "Wolfsburg", liegt heute noch in der Schublade. Die Konkurrenz kam ihnen zuvor.

Gute Rollen erhielt sie auch so. Zum Beispiel in dem ambitionierten Sozialdrama "Judith Kemp". Da ist sie eine patente, allein erziehende Frau, der die Schulden bis zum Hals stehen. "Mir ist das Menschliche, Nachvollziehbare an den Figuren wichtig", betont die Berlinerin. "Die Zuschauer sollen sich mit ihren Problemen wiedererkennen können."

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