Jutta Speidel (62) setzt sich gerne für andere ein.
Die Schauspielerin ('Um Himmels willen') gründete vor fast 20 Jahren die gemeinnützige Initiative 'Horizont e.V.' für obdachlose Mütter und deren Kinder. In bislang 24 Wohnungen können die kleinen Familien vorerst unterkommen und Energie schöpfen, bevor es für sie gestärkt weitergeht. Für ihr Engagement wurde Jutta Speidel nun von der Münchner 'Abendzeitung' mit dem 'Sozialstern des Jahres' bedacht. Im Interview mit dem Blatt erklärt der deutsche TV-Star, warum er sich überhaupt dazu entschied, Müttern und deren Kindern zu helfen:
"Es war die Idee, dass man sich als Kind nicht aussuchen kann, in was für Verhältnisse man hineingeboren wird. Ich finde es erschütternd, dass manche Kinder keine Chance haben, in ein normales Leben einzusteigen, oft auch weil die Mütter selbst gebrochen oder zu schwach sind, nachdem was sie erlebt haben. Wir schauen, was in den Menschen steckt, was sie für tolle Begabungen haben. Und dann fördern und fordern wir. Denn Ziel ist es ja, dass die Menschen ein eigenständiges Leben führen können."
Durch "Heilpädagogik, Kunsttherapie oder diskrete Familienaufstellungen" werde erst einmal versucht, an die Mütter und Kinder heranzukommen. Das sei nicht immer leicht: "Wir haben auch Familien-Coaches", so Jutta Speidel. "Der Zustand von Kindern wird oft anfangs überschätzt, weil sie sich gut ablenken lassen - durch Sport, Spiele und lustige Situationen. Aber man muss genau hinschauen, Verhaltensmuster erkennen. Da merkt man oft: Da ist gar nichts heil."
So ein Engagement kostet viel Kraft und Energie - kein Wunder, dass sich Jutta Speidel als Schauspielerin ein wenig zurückzieht. "Ich möchte und brauche mehr Zeit für mein ehrenamtliches Projekt Horizont e.V., das ich 1997 gegründet habe und das immer weiter wächst und mir eine wirklich erfüllende Freude bereitet", erklärte sie deshalb auch im Gespräch mit 'dpa'. "Gerade habe ich ein zweites Haus geerbt und der Dame, der es gehörte, noch einmal großen Lebensmut geschenkt. Das macht mich sehr glücklich", so Jutta Speidel.
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