Wolfsburg vor Dortmund und den Bayern: Wenigstens beim Thema Rasenpflege bewegen sich einige Ligakonkurrenten auf Augenhöhe mit dem Rekordmeister. Dass die weithin unbeachtete "Spielfeld des Jahres"- Auszeichnung bei ihrer ersten Vergabe 2014 an den Hybridrasen der "Wölfe" in der Volkswagen- Arena ging, trieb den "Mia san mia"-Club allerdings in Sachen Greenkeeping zu neuen Höchstleistungen. Der immer beliebter werdende Mix aus künstlichen Fasern und Naturrasen landete auch in der Allianz- Arena und sorgte wie erhofft dafür, dass der FC Bayern 2015 neben der deutschen Fußballmeisterschaft auch die Rasenmeisterschaft - und damit doch noch ein Double - holte.
In die Abstiegsregion des Rasenrankings gehörte in der laufenden Saison lange Zeit die Grünfläche im Berliner Olympiastadion. Wochenlang musste sich Hertha BSC von Gastmannschaften die Frage gefallen lassen, wie man denn auf einem solchen Acker vernünftig Fußball spielen solle.
Angst vor Kontrollverlust
Keinen guten Halm am löchrigen Hauptstadtrasen ließ Thomas Tuchel: "Der Platz war in einem extrem bescheidenen Zustand, das macht einfach keinen Spaß", kritisierte Dortmunds Trainer nach dem torlosen BVB-Gastspiel in Berlin. Er sah seine Spielidee vom Zustand des Grüns ausgebremst: Bei jeder Angriffsaktion seiner Mannschaft habe das "eine Zehntelsekunde oder gar halbe Sekunde" gekostet. Hertha-Manager Michael Preetz flüchtete sich zunächst in Humor. "Lieber BVB, wir wollten unseren Rasen wechseln, aber jetzt lassen wir ihn liegen, bis ihr kommt", frotzelte er via Twitter, als wenig später feststand, dass im Halbfinale des DFB-Pokals eine Neuauflage der Partie ansteht. Rechtzeitig zum richtungsweisenden "Spiel um Platz drei" gegen Schalke (2 : 0) ließ man dann aber doch für 130 000 Euro einen neuen Rollrasen im Olympiastadion verlegen. Eine Maßnahme, die im Übrigen eher dem Länderspiel am 26. März gegen England und dem DFB-Pokalfinale am 21. Mai geschuldet war als der Dortmunder Kritik. Und womöglich auch einem sanften Drängen des eigenen Übungsleiters Pal Dardai: Unter Anleitung des Ungarn ist das Spiel der Hertha klar auf Ballbesitz und Kontrolle ausgelegt - auf dem alten Rumpelrasen ein schwieriges Unterfangen.
Der perfekte Rasen
Der Umstieg auf Hybridrasen kam für die Berliner schon deshalb nicht in Betracht, weil er zu lang dauert. In München waren es gut zehn Wochen. Fünf davon für den "Einbau", fünf weitere, um den Rasen richtig anwachsen zu lassen. Eindeutig ein Fall für die Sommerpause. Aber egal ob beim angesagten Hybridrasen, der aktuell unter anderem bei vier Bundesligaclubs und einem Großteil der englischen Premier-League-Arenen als Untergrund dient, oder beim klassischen Rollrasen: Die Kunst der Greenkeeper besteht darin, eine möglichst große Wasserdurchlässigkeit und eine möglichst engmaschige Bepflanzung des Bodens zu erreichen. Denn je dichter die Grasnarbe, desto widerstandsfähiger ist der Rasen bei Grätschen oder Dauerbelastung, beispielsweise im Fünfmeterraum.
Für alle von Vorteil
"Ein perfekter Rasen ist natürlich auch ein wichtiger Bestandteil für unser Spiel", sagte Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer, als sein Greenkeeping- Team 2015 die "Spielfeld des Jahres"-Auszeichnung holte. Aber auch jenseits des gepflegten Tempofußballs auf höchstem Niveau findet längst ein Umdenken statt. Das gängige "Je holpriger, desto besser"-Erfolgsrezept fußballerisch weniger begabter Teams hat ausgedient. Obwohl technische Vorteile sicher weniger ins Gewicht fallen, wenn der Ball auf unebenem Geläuf unkontrolliert verspringt. "Wir haben unsere besten Spiele auf gutem Rasen absolviert, meistens auswärts", argumentiert Jérôme Gondorf von Aufsteiger Darmstadt 98. Den (inzwischen erneuerten) Katastrophenrasen am heimischen Böllenfalltor schätzte der 27-jährige Mittelfeldmann "eher als Nachteil" ein.
F. Steinberg
Angst vor Kontrollverlust
Keinen guten Halm am löchrigen Hauptstadtrasen ließ Thomas Tuchel: "Der Platz war in einem extrem bescheidenen Zustand, das macht einfach keinen Spaß", kritisierte Dortmunds Trainer nach dem torlosen BVB-Gastspiel in Berlin. Er sah seine Spielidee vom Zustand des Grüns ausgebremst: Bei jeder Angriffsaktion seiner Mannschaft habe das "eine Zehntelsekunde oder gar halbe Sekunde" gekostet. Hertha-Manager Michael Preetz flüchtete sich zunächst in Humor. "Lieber BVB, wir wollten unseren Rasen wechseln, aber jetzt lassen wir ihn liegen, bis ihr kommt", frotzelte er via Twitter, als wenig später feststand, dass im Halbfinale des DFB-Pokals eine Neuauflage der Partie ansteht. Rechtzeitig zum richtungsweisenden "Spiel um Platz drei" gegen Schalke (2 : 0) ließ man dann aber doch für 130 000 Euro einen neuen Rollrasen im Olympiastadion verlegen. Eine Maßnahme, die im Übrigen eher dem Länderspiel am 26. März gegen England und dem DFB-Pokalfinale am 21. Mai geschuldet war als der Dortmunder Kritik. Und womöglich auch einem sanften Drängen des eigenen Übungsleiters Pal Dardai: Unter Anleitung des Ungarn ist das Spiel der Hertha klar auf Ballbesitz und Kontrolle ausgelegt - auf dem alten Rumpelrasen ein schwieriges Unterfangen.
Der perfekte Rasen
Der Umstieg auf Hybridrasen kam für die Berliner schon deshalb nicht in Betracht, weil er zu lang dauert. In München waren es gut zehn Wochen. Fünf davon für den "Einbau", fünf weitere, um den Rasen richtig anwachsen zu lassen. Eindeutig ein Fall für die Sommerpause. Aber egal ob beim angesagten Hybridrasen, der aktuell unter anderem bei vier Bundesligaclubs und einem Großteil der englischen Premier-League-Arenen als Untergrund dient, oder beim klassischen Rollrasen: Die Kunst der Greenkeeper besteht darin, eine möglichst große Wasserdurchlässigkeit und eine möglichst engmaschige Bepflanzung des Bodens zu erreichen. Denn je dichter die Grasnarbe, desto widerstandsfähiger ist der Rasen bei Grätschen oder Dauerbelastung, beispielsweise im Fünfmeterraum.
Für alle von Vorteil
"Ein perfekter Rasen ist natürlich auch ein wichtiger Bestandteil für unser Spiel", sagte Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer, als sein Greenkeeping- Team 2015 die "Spielfeld des Jahres"-Auszeichnung holte. Aber auch jenseits des gepflegten Tempofußballs auf höchstem Niveau findet längst ein Umdenken statt. Das gängige "Je holpriger, desto besser"-Erfolgsrezept fußballerisch weniger begabter Teams hat ausgedient. Obwohl technische Vorteile sicher weniger ins Gewicht fallen, wenn der Ball auf unebenem Geläuf unkontrolliert verspringt. "Wir haben unsere besten Spiele auf gutem Rasen absolviert, meistens auswärts", argumentiert Jérôme Gondorf von Aufsteiger Darmstadt 98. Den (inzwischen erneuerten) Katastrophenrasen am heimischen Böllenfalltor schätzte der 27-jährige Mittelfeldmann "eher als Nachteil" ein.
F. Steinberg
DFB-Pokal: Bayern - Bremen
DI 19.4. Das Erste 20.15 Uhr
DFB-Pokal: Hertha - Dortmund
MI 20.4. Das Erste 20.15 Uhr
DI 19.4. Das Erste 20.15 Uhr
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MI 20.4. Das Erste 20.15 Uhr