Kurz vor Anpfiff in Saarbrücken wurde das Pokal-Viertelfinale gegen Gladbach abgesagt! Die Liveübertragung im ZDF hatte schon begonnen. Doch die aktuellen Bilder ließen nichts Gutes erahnen. Schon das Aufwärmen der Profis war eine absolute Schlammschlacht. Der Platz in Saarbrücken stand bis zuletzt komplett unter Wasser. Helfer versuchten, den Platz mit Laubbläsern zu trocknen.
Die Platzbedingungen im Ludwigsparkstadion ließen eine reguläre Austragung der Partie nicht zu, teilte der Deutsche Fußball-Bund mit. Ein Nachholtermin soll laut DFB schnellstmöglich bekannt gegeben werden. Für das Halbfinale hatten sich zuvor Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen und die Zweitligisten Fortuna Düsseldorf und 1. FC Kaiserslautern qualifiziert.
Auf dem Rasen des Saarbrücker Ludwigsparkstadions hatten sich große Wasserlachen gebildet. Schiedsrichter Florian Badstübner schickte zunächst beide Teams zum Warmmachen aufs Feld, sieben Minuten vor dem geplanten Anpfiff um 20.45 Uhr folgte aber unter den Pfiffen der Fans die Absage. Die Gladbacher Anhänger feuerten mitgebrachte Pyrotechnik ab.
Schiedsrichter erklärt: "Der Platz ist in einem desaströsen Zustand"
Laut Schiedsrichter Badstübner ist die Absetzung wegen des Verletzungsrisikos für die Spieler unumgänglich gewesen. "Wenn man den Platz sieht, da kann man nicht drauf spielen. Das Verletzungsrisiko war mir zu groß", sagte Badstübner am Mittwochabend kurz nach der Absage. "Der Platz ist in einem desaströsen Zustand."
Der Unparteiische weiter: "Saarbrücken hat alles versucht, dass wir spielen können. Da war ganz viel Personal auf dem Platz, um irgendwie den Platz von Wasser zu befreien, aber sie haben es nicht geschafft. Dann beim Warmmachen hat man gesehen, wie die Spieler sich nur auf einem Punkt warmgemacht haben, wie kaputt der Platz auch ist. Dann war klar, wir können nicht spielen."
Pokal-Absage noch vor Anstoß verkündet
Als beide Delegationen rund zwei Stunden vor der vorgesehenen Anstoß-Zeit ins Stadion kamen, war die Überraschung bei ihnen groß. Es hatte zwar den ganzen Tag über geregnet im Saarland, dass der Platz dermaßen in Mitleidenschaft gezogen war, hatten die meisten aber nicht erwartet. So begann am Spielfeldrand schnell das rege Treiben, es gab viele Diskussionen. 70 Minuten vor der geplanten Anstoßzeit wurden noch offizielle Aufstellungen veröffentlicht. "Wir müssen abwarten, was passiert", sagte Mönchengladbachs Sportdirektor Nils Schmadtke der Deutschen Presse-Agentur und ergänzte lachend: "Die Gummistiefel haben wir auf jeden Fall nicht dabei."
Kurios: Ende Oktober wurde in Saarbrücken das Drittliga-Spiel gegen Dynamo Dresden wegen Unbespielbarkeit des Platzes nach starken Regenfällen abgebrochen. Das Pokalspiel der 2. Runde gegen den FC Bayern München drei Tage später hatte deshalb lange auf der Kippe gestanden. Die Partie konnte letztlich ausgetragen werden, Saarbrücken warf den Rekordmeister und Rekordpokalsieger sensationell durch ein 2:1 aus dem Wettbewerb.