Er muss ein eigenwilliges Kind gewesen sein. Statt mit Kumpels auf dem Bolzplatz zu toben, hockte Tim Burton in seinem Kinderzimmer im kalifornischen Burbank und zeichnete. Dort schuf er sich eine eigene Welt. Eins seiner Lieblingsthemen: Monster. Die waren so bizarr, dass ihn seine Eltern bändigen wollten. "Sie dachten, ich müsse Gegenständliches zeichnen, Normales, aber darauf hatte ich keine Lust. Normalität hat für mich etwas subversiv Erschreckendes."
Wenn er nicht zeichnete, saß er im Kino oder vor dem Fernseher. "Ich habe nicht so viel gelesen, wie ich es hätte tun sollen, dafür habe ich jede Menge Horrorfilme gesehen, das hat mich geprägt." Aber am meisten faszinierten ihn die Klassiker von Fritz Lang ("Metropolis"). "Ich liebe seine Filme. Diese Art, Licht zu setzen, mit harten Schatten und Konturen zu arbeiten, beeindruckt mich bis heute."
Mit 13 drehte Burton seinen ersten Film, später studierte er mit einem Stipendium der Disney Studios Trickfilmkunst am California Institute of the Arts. Anschließend arbeitete er als Disney-Zeichner. 1984 schuf er "Frankenweenie", eine 29 Minuten lange animierte Hommage an den Horrorklassiker "Frankenstein", natürlich auch in Schwarz-Weiß. Zu düster, fand Disney und feuerte Burton, aber nach einigen Irrungen und Wirrungen fanden Studio und Regisseur wieder zusammen. 2012 brachten sie gemeinsam das abendfüllende Remake von "Frankenweenie" in die Kinos. Dass die Free-TV-Premiere jetzt ausgerechnet beim Nischensender Super RTL läuft, könnte Burton gefallen, schließlich hat er stets seine eigenen Maßstäbe gesetzt.
Wie einzigartig sein künstlerischer Kosmos ist, hat 2009/2010 eine Ausstellung im New Yorker Museum of Modern Art gezeigt, die jetzt in abgespeckter Form im Brühler Max Ernst Museum zu sehen ist (bis 3.1.2016). Kugelrunde Köpfe mit messerscharfen Haifischzähnen balancieren auf streichholzdünnen Beinchen, es gibt Monster mit Ringelsöckchen, Skelette mit wilder Haarpracht, klapperdürre Schattenrisse und immer wieder spiralförmige Motive. Auch Modelle seiner Filmfiguren aus "Edward mit den Scherenhänden", "Charlie und die Schokoladenfabrik" oder Skizzen der Filme sind zu sehen. Allesamt faszinierend wie ihr Schöpfer.
S. Sturm
Frankenweenie
SA 31.10. Super RTL 22.00 Uhr
Mit 13 drehte Burton seinen ersten Film, später studierte er mit einem Stipendium der Disney Studios Trickfilmkunst am California Institute of the Arts. Anschließend arbeitete er als Disney-Zeichner. 1984 schuf er "Frankenweenie", eine 29 Minuten lange animierte Hommage an den Horrorklassiker "Frankenstein", natürlich auch in Schwarz-Weiß. Zu düster, fand Disney und feuerte Burton, aber nach einigen Irrungen und Wirrungen fanden Studio und Regisseur wieder zusammen. 2012 brachten sie gemeinsam das abendfüllende Remake von "Frankenweenie" in die Kinos. Dass die Free-TV-Premiere jetzt ausgerechnet beim Nischensender Super RTL läuft, könnte Burton gefallen, schließlich hat er stets seine eigenen Maßstäbe gesetzt.
Wie einzigartig sein künstlerischer Kosmos ist, hat 2009/2010 eine Ausstellung im New Yorker Museum of Modern Art gezeigt, die jetzt in abgespeckter Form im Brühler Max Ernst Museum zu sehen ist (bis 3.1.2016). Kugelrunde Köpfe mit messerscharfen Haifischzähnen balancieren auf streichholzdünnen Beinchen, es gibt Monster mit Ringelsöckchen, Skelette mit wilder Haarpracht, klapperdürre Schattenrisse und immer wieder spiralförmige Motive. Auch Modelle seiner Filmfiguren aus "Edward mit den Scherenhänden", "Charlie und die Schokoladenfabrik" oder Skizzen der Filme sind zu sehen. Allesamt faszinierend wie ihr Schöpfer.
S. Sturm
Frankenweenie
SA 31.10. Super RTL 22.00 Uhr