Eine Alkoholikerin entführt ein Kind, um von dessen Großvater Geld zu erpressen und damit ihr aus der Spur geratenes Leben wieder in bessere Bahnen zu lenken. Ihr Plan mündet in eine gefährliche Flucht, die sie wieder zu sich selbst bringt.

Julia (Tilda Swinton) ist 40, Alkoholikerin und eine furiose Lügnerin. Zwischen Wodka-Exzessen und One-Night-Stands versucht sie vergeblich, die Tiefschläge des Lebens zu parieren. Als sie auch noch ihren Job verliert, setzt sie alles auf eine Karte: Angestachelt von ihrer mexikanischen Nachbarin, kidnappt sie deren Sohn, den achtjährigen Tom (Aidan Gould), aus der Obhut seines reichen Großvaters. Aber statt der Mutter das Kind zu übergeben, flieht sie mit ihm von Kalifornien nach Mexiko und fordert ein hohes Lösegeld von Toms Großvater. Dieser setzt seine Leute auf Julia an, die sich, während sie auf das Geld wartet, mit einigen Halunken einlässt. Sie halten Julia für eine reiche Amerikanerin und kidnappen ihrerseits Tom, um Julia zu erpressen. In dieser Situation nimmt Julia allen Mut zusammen, um Tom zurück zu bekommen, aber nicht nur des Geldes wegen. Sie merkt, dass sie sich für Toms Leben verantwortlich fühlt, und sie riskiert dafür ihres.
In Derek Jarmans "Edward II" (DO, 28.10., 22.55 Uhr) ist sie als Königsgattin Isabella zu sehen, die Rache übt, als ihr Mann seinen Geliebten an den Hof holt, und damit sogar einen Bürgerkrieg auslöst. Berühmt gemacht hat sie vor allem ihre Rolle als androgyne Kunstfigur in der Literaturverfilmung "Orlando" (SA, 30.10., 15.30 Uhr) von Sally Potter.