TV SPIELFILM: Herr Adorf, Sie werden 80 - eine Zahl, die Sie fürchten?

MARIO ADORF: Die 80 ist für mich keine Schreckenszahl. Es ist eine Zahl wie es die 60 schon war und die 70. Eine Zahl, hinter der es weitergeht, nur eben ein bisschen weniger lange. Ich habe keinen Ehrgeiz, 100 zu werden und als Greis über die Bühne oder vor die Kamera zu tappen.

Dreharbeiten, die Sie um die halbe Welt führen, werden kein Zuckerschlecken gewesen sein. Wie viel Bequemlichkeit brauchen Sie am Set?

MARIO ADORF: Ein Schauspieler braucht eine Rückzugsmöglichkeit. Als wir in Singapur unter besonders anstrengenden klimatischen Bedingungen drehten, hieß es, dass es keine Wohnwagen gäbe. Es gab aber ein Maskenmobil und ein Kostümmobil, und genauso hätte man ein Fahrzeug als Wohnwagen umrüsten können. Das wäre kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit gewesen. So war es einfach rücksichtslos.

Gemeinsam mit Hannelore Elsner spielen Sie ein Exliebespaar, dessen Zuneigung letztlich haltbarer ist als die vier Ehen des Mannes...

MARIO ADORF: Eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt. Ich habe im Laufe der Jahre viele vermeintlich große Lieben auseinandergehen sehen. Alles Beziehungen, die auf Leidenschaft gegründet waren. Wenn die abflaut, und man kann ja nicht pausenlos durch die Betten turnen, fehlt die Basis.