Erich Blunt (Tom Felton) ist das größte Technikgenie, das das Silicon Valley seit Jahrzehnten hervorgebracht hat. Doch jetzt liegt ein dunkler Schatten über dem Wunderkind. Zwei Mordermittlungen führen die Kommissare Terry English (Taye Diggs, "Private Practice") und Hildy Mulligan (Kathleen Robertson) direkt auf die Spur von Blunt.
Angelegt als ein Mix aus Mark Zuckerberg und Steve Jobs ist Technikgenie Erich Blunt ein Mann, den die Zuschauer ebenso hassen wie bewundern werden. Mit jeder Folge der neuen Serie "Murder in the First" kommen mehr Details aus seiner Vergangenheit ans Licht, die sein narzisstisches, psychopathisches Verhalten erklären.
Angelegt als ein Mix aus Mark Zuckerberg und Steve Jobs ist Technikgenie Erich Blunt ein Mann, den die Zuschauer ebenso hassen wie bewundern werden. Mit jeder Folge der neuen Serie "Murder in the First" kommen mehr Details aus seiner Vergangenheit ans Licht, die sein narzisstisches, psychopathisches Verhalten erklären.
Eine Rolle, die für Tom Felton wie eine zweite Haut ist. Schließlich wurde er als hinterlistiger Draco Malfoy in der "Harry Potter"-Reihe bekannt. Doch es gibt einen großen Unterschied für den 26-jährigen Blondschopf: "Ich habe dieses Mal keine Ahnung, was mit meiner Figur passieren wird. Unsere Produzenten verraten mir ja noch nicht einmal, was in der nächsten Episode geschieht."
Schuld daran trägt Steven Bochco. Der 70-jährige Serienmacher ist eine Legende in Hollywood. Mit "Hill Street Blues", "L.A. Law" und "NYPD Blue" hat er in den Achtzigern und Neunzigern großen Anteil an der Renaissance der amerikanischen TV-Serie gehabt. Dass sein neues Projekt "Murder in the First" nur schwer einen solchen Status erreichen wird, gibt Bochco unumwunden zu: "Wir erfinden sicherlich nicht das Rad neu."
Tatsächlich entwickelt Bochco nur eine eigene Idee weiter. 1995 erzählte er mit "Murder One" über 23 Folgen eine fortlaufende Krimistory. Doch das bahnbrechende Konzept des seriellen Erzählens einer epischen, romanhaften Handlung, für das "24" sechs Jahre später gefeiert wurde, kam zu früh: Festplattenrekorder oder Mediatheken existierten noch nicht, und die Zuschauer stiegen reihenweise aus, sobald sie eine Folge verpasst hatten. An der Idee aber hielt Bochco fest. Fast zwanzig Jahre später bekommt er eine zweite Chance beim Kabelsender TNT.
Schuld daran trägt Steven Bochco. Der 70-jährige Serienmacher ist eine Legende in Hollywood. Mit "Hill Street Blues", "L.A. Law" und "NYPD Blue" hat er in den Achtzigern und Neunzigern großen Anteil an der Renaissance der amerikanischen TV-Serie gehabt. Dass sein neues Projekt "Murder in the First" nur schwer einen solchen Status erreichen wird, gibt Bochco unumwunden zu: "Wir erfinden sicherlich nicht das Rad neu."
Tatsächlich entwickelt Bochco nur eine eigene Idee weiter. 1995 erzählte er mit "Murder One" über 23 Folgen eine fortlaufende Krimistory. Doch das bahnbrechende Konzept des seriellen Erzählens einer epischen, romanhaften Handlung, für das "24" sechs Jahre später gefeiert wurde, kam zu früh: Festplattenrekorder oder Mediatheken existierten noch nicht, und die Zuschauer stiegen reihenweise aus, sobald sie eine Folge verpasst hatten. An der Idee aber hielt Bochco fest. Fast zwanzig Jahre später bekommt er eine zweite Chance beim Kabelsender TNT.
Ein Fall durch alle Instanzen
Wie der Titel verrät, geht es in der Serie um Mord ersten Grades - ein eigener Terminus der US-Justiz. Der Fall durchläuft dabei alle Stufen des Rechtssystems: Er beginnt als Polizeidrama, wandert dann in den Gerichtssaal und wird wieder zu einer Cop-Serie. Natürlich darf auch nicht das Zwischenmenschliche fehlen: Ermittlerin Mulligan erzieht parallel ihre sechsjährige Tochter, und English muss mit dem bevorstehenden Tod seiner Frau umgehen.
Obwohl die Zuschauer spätestens seit "Law & Order" mit den rechtsstaatlichen Abläufen vertraut sind, empfand es Bochco als frischen Ansatz, den Verlauf eines Kriminalfalls mit all seinen Facetten aufzuzeigen. "Darüber hinaus gefiel mir die Idee, eine Serie in San Francisco anzusiedeln, weil diese Stadt bisher kaum gezeigt wurde", erklärt Bochco.
Allerdings findet der Großteil der Produktion 500 Kilometer weiter südlich statt. In den Treadwell-Studios in Glendale halten Steven Bochco und Co-Produzent Eric Lodal vor einer schicken Fototapete der Golden Gate Bridge für die internationale Presse hof und geben Einblicke in ihre Arbeit.
"Als wir anfingen, wollten wir etwas komplett Neues machen", bemerkt Lodal, der auch einen Großteil der Episoden schreibt. "Als ersten Schritt haben wir uns umgesehen, was unsere Gesellschaft heute bewegt. Und Technologie spielt mittlerweile in unser aller Leben die größte Rolle."
"Außerdem wird die Branche angetrieben von jungen Menschen", wirft Bochco ein. "Es gibt all diese zwanzigjährigen Kids, die gar nicht mehr wissen, wohin mit ihrem Geld. Sie kennen das Wort Nein überhaupt nicht und haben das Gefühl, ihnen würde alles zustehen."
Darsteller tappen im Dunkeln
Doch am Set selbst ist Nein eins der am häufigsten gehörten Wörter. "Unsere Schauspieler wollen ständig wissen, wie es weitergeht. Sie löchern uns regelrecht und versprechen hoch und heilig, es niemandem weiterzuerzählen." Doch Steven Bochco ist nicht weich zu kriegen: "Das ist doch der Grund, warum man eine Krimiserie schaut. Es ist wie ein Puzzle, und der Spaß liegt nun mal darin, es zusammenzusetzen."
Ein Puzzle ist auch die Entstehung jeder Episode. Wegen der vielen Handlungsebenen wechselt die Produktion an jedem Tag zwischen zehn bis fünfzehn Kulissen hin und her, darunter Gerichtssaal, Leichenschauhaus, Gefängnis, Büros der Polizei und Blunts Firma. Nach jeder Szene muss die Crew die Interieurs abbauen, um wieder eine neue zu errichten.
In diesem Punkt haben die in den Studios aufgebauten Kulissen einen klaren Wettbewerbsnachteil gegenüber der Realität. "Im echten San Francisco befindet sich das gesamte Strafrechts-system in einem gigantischen Gebäude", schwärmt Bochco.
"In der Bryant Street 850 finden sich sowohl die Gerichte als auch der Bezirksstaatsanwalt, die Polizei und die Gerichtsmedizin." Doch dort zu drehen, hätte selbst das millionenschwere Budget einer amerikanischen TV-Serie gesprengt.
>> "Murder in the First" im TV
Scott Orlin / R. Meyer
Obwohl die Zuschauer spätestens seit "Law & Order" mit den rechtsstaatlichen Abläufen vertraut sind, empfand es Bochco als frischen Ansatz, den Verlauf eines Kriminalfalls mit all seinen Facetten aufzuzeigen. "Darüber hinaus gefiel mir die Idee, eine Serie in San Francisco anzusiedeln, weil diese Stadt bisher kaum gezeigt wurde", erklärt Bochco.
Allerdings findet der Großteil der Produktion 500 Kilometer weiter südlich statt. In den Treadwell-Studios in Glendale halten Steven Bochco und Co-Produzent Eric Lodal vor einer schicken Fototapete der Golden Gate Bridge für die internationale Presse hof und geben Einblicke in ihre Arbeit.
"Als wir anfingen, wollten wir etwas komplett Neues machen", bemerkt Lodal, der auch einen Großteil der Episoden schreibt. "Als ersten Schritt haben wir uns umgesehen, was unsere Gesellschaft heute bewegt. Und Technologie spielt mittlerweile in unser aller Leben die größte Rolle."
"Außerdem wird die Branche angetrieben von jungen Menschen", wirft Bochco ein. "Es gibt all diese zwanzigjährigen Kids, die gar nicht mehr wissen, wohin mit ihrem Geld. Sie kennen das Wort Nein überhaupt nicht und haben das Gefühl, ihnen würde alles zustehen."
Darsteller tappen im Dunkeln
Doch am Set selbst ist Nein eins der am häufigsten gehörten Wörter. "Unsere Schauspieler wollen ständig wissen, wie es weitergeht. Sie löchern uns regelrecht und versprechen hoch und heilig, es niemandem weiterzuerzählen." Doch Steven Bochco ist nicht weich zu kriegen: "Das ist doch der Grund, warum man eine Krimiserie schaut. Es ist wie ein Puzzle, und der Spaß liegt nun mal darin, es zusammenzusetzen."
Ein Puzzle ist auch die Entstehung jeder Episode. Wegen der vielen Handlungsebenen wechselt die Produktion an jedem Tag zwischen zehn bis fünfzehn Kulissen hin und her, darunter Gerichtssaal, Leichenschauhaus, Gefängnis, Büros der Polizei und Blunts Firma. Nach jeder Szene muss die Crew die Interieurs abbauen, um wieder eine neue zu errichten.
In diesem Punkt haben die in den Studios aufgebauten Kulissen einen klaren Wettbewerbsnachteil gegenüber der Realität. "Im echten San Francisco befindet sich das gesamte Strafrechts-system in einem gigantischen Gebäude", schwärmt Bochco.
"In der Bryant Street 850 finden sich sowohl die Gerichte als auch der Bezirksstaatsanwalt, die Polizei und die Gerichtsmedizin." Doch dort zu drehen, hätte selbst das millionenschwere Budget einer amerikanischen TV-Serie gesprengt.
>> "Murder in the First" im TV
Scott Orlin / R. Meyer
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